Attendorn. Das Jugendzentrum zieht in das neue Bürgerhaus am Bahnhof. Am Heggener Weg wird umgebaut.
Immer mehr Flüchtlinge kommen. Städte und Kommunen stoßen bei der Unterbringung an Kapazitätsgrenzen. Das gilt auch für den Kreis Olpe. Gute Nachrichten gibt es jetzt aus Attendorn. Im Heggener Weg 9 wird das Jugendzentrum umgebaut in eine Flüchtlingsunterkunft. „Was Besseres kann uns nicht passieren“, frohlockte Rolf Schöpf (CDU). Dieser Ansicht waren alle Mitglieder des Ausschusses für Planen, Bauen, Klima- und Umweltschutz. Einstimmig beschlossen sie am Montagabend die Pläne und beauftragten den Bürgermeister, die Baumaßnahmen auszuführen und die entsprechenden Aufträge zu erteilen.
Das noch am Heggener Weg untergebrachte Jugendzentrum wird nach Fertigstellung im Juni/Juli in das neue Bürgerhaus am Bahnhof umziehen. Mit dem Eigentümer des Gebäudes Heggener Weg 9, der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben in Dortmund, hatte die Verwaltung wegen der Nachfolgenutzung bereits vor Monaten Kontakt aufgenommen. Es wurde vereinbart, dass eine Weitervermietung des Objektes an die Hansestadt Attendorn möglich ist.
Bund übernimmt Kosten
Insbesondere die Nutzung des Gebäudes für Zwecke der Flüchtlingsunterbringung wurde dabei von der Bundesanstalt für Immobilien befürwortet. Der Bund hat entschieden, dass die Nutzung derartiger Objekte für die Kommune kostenfrei ist. Auch werden die Umbaukosten vom Bund erstattet. Sie betragen 270.000 Euro.
Nach dem Umbau können in dem Haus am Heggener Weg bis zu 40 Flüchtlinge untergebracht werden. Vorgesehen ist die Schaffung von kleinen Wohneinheiten. Hierzu werden im Obergeschoss und Dachgeschoss die bisherigen großen Gemeinschaftsräume durch Trockenbauwände so unterteilt, dass kleinere Wohnräume entstehen. Die in jeder Etage vorhandenen Mädchen- und Jungentoilettenanlage werden vollkommen entkernt und zu neuen Sanitärräumen für Damen und Herren umgebaut. Hierbei werden die Fußböden und Wände isoliert, neu gefliest, die wasserführenden Leitungen ersetzt sowie neue Sanitärobjekte eingebaut.
Die Elektroanlage wird um die neu geschaffenen Räume erweitert. Hierdurch werden in jedem Raum mindestens drei Steckdosen sowie ein Lichtschalter installiert. Ebenfalls erneuert wird die vorhandene Beleuchtung. Hier erfolgt ein Austausch der alten Leuchten durch LED-Leuchten. Als vorbeugenden Brandschutz erhalten beide Etagen eine Brandwarnanlage mit vernetzten Rauchmeldern. Beide Etagen werden neu gestrichen bzw. neu tapeziert sowie neue Fußbodenbeläge verlegt. Die in jeder Etage vorhandenen Küche sollen bleiben.
Der Bauantrag liegt seit dem 20. März dieses Jahres bei der unteren Bauaufsichtsbehörde des Kreises Olpe zur Genehmigung vor. „Das sollten wir würdigen, dass der Bund uns da weit entgegengekommen ist und wir die Immobilie als Flüchtlingsunterkunft nutzen können“, meinte Bürgermeister Christian Pospischil im Ausschuss.
„Die SPD stimmt auch zu. Es macht Sinn, dass das Jugendzentrum in den Bahnhof umzieht und dieses Gebäude für Flüchtlinge genutzt wird“, sagte Bernd Strotkemper (SPD). Zu seiner Frage, ob jetzt auch die Außenanlagen umgestaltet würden, sagte Ludger Gabriel, Amtsleiter Gebäudebewirtschaftung: „Wir wollen erstmal den Umbau machen und uns dann mit den Außenanlagen befassen. Wir müssen dann auch sehen, welche Personen einziehen.“
Einhellige Zustimmung
„Wir würden doch sehr empfehlen, dass dort vorrangig Familien und Mütter mit Kindern berücksichtigt werden. Wir haben die Nähe zur Schule und gute Einkaufsmöglichkeiten“, meinte Birgit Haberhauer-Kuschel (Union für Attendorn). „Auch wir stimmen zu. Sowohl die Struktur des Gebäudes, als auch die kurzen Wege zur Versorgung sind gut geeignet. Einzige Einschränkung ist, dass die Wohnsituation von 40 Menschen an einem Ort sicher nicht das ist, was wir uns wünschen, aber aufgrund der aktuellen Lage ist das nicht zu ändern“, sagte Matthias Pröll (Grüne).
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Man wolle nun warten, welche Personen der Hansestadt zugewiesen werden, so Bürgermeister Christian Pospischil: „Vielleicht kann man auch mehrere Zimmer für eine Familie nutzen.“