Drolshagen-Dumicke. Bald soll mit der Erschließung begonnen werden. Es ist das Projekt eines privaten Investors aus Dumicke.
Das 260-Seelen-Dorf Dumicke könnte in ein, zwei Jahren an Einwohnern deutlich zulegen. Der Grund: Das Dörfchen am Rande der Stadt Drolshagen bekommt das, wovon andere Dörfer im Sauerland nur träumen können. Ein Neubaugebiet.
„Wenn jetzt alles nach Plan läuft, hoffen wir, noch in diesem Herbst mit der Erschließung beginnen zu können“, sagt Projektentwicklerin Eva-Maria Nebeling. Die Architektin lebt selbst in Dumicke und leitet das Projekt für einen privaten Investor aus dem Dorf. Mit dem Baubeginn der ersten Häuser, so Nebeling weiter, sei dann 2024 zu rechnen.
Zähe Planungsphase
Damit sei allerdings eine gut dreijahrige, zähe Planungsphase im Rahmen eines qualifizierten Bebauungsplanes überstanden, so die Architektin. Nachdem der Drolshagener Stadtrat vor wenigen Tagen Grünes Licht gegeben habe, liege der Bebauungsplan jetzt öffentlich aus. Dann folge der Satzungsbeschluss und schließlich die Öffentliche Bekanntmachung.
Das Neubaugebiet sei etwa 9350 Quadratmeter groß. Bei Grundstücken von rund 700 bis 900 Quadratmetern stehen neun Bauplätze zur Verfügung.
Dass die lange Planungszeit sich nicht gerade förderlich auf die Resonanz ausgewirkt habe, weiß nicht nur die Architektin.
Hintergrund: Noch vor eineinhalb Jahren lagen die Bauzinsen rund um die Ein-Prozent-Marke, jetzt bei teilweise fünf Prozent. Gemeinsam mit extrem hohen Baukosten für viele junge bauwillige Familien mittlerweile ein triftiger Grund, sich die Träume vom Eigenheim abzuschminken.
Eva-Maria Nebeling räumt auch ein, dass die Resonanz deutlich nachgelassen habe: „Es gab natürlich Phasen während der Planung, da hatten wir bis zu 50 Interessenten für das Baugebiet. Das ist vorbei.“
Dennoch ist sie optimistisch, dass die Grundstücke irgendwann alle ihre Käufer finden würden. Auch, wenn es vielleicht länger dauern werde.
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Laut dem demnächst geltenden Bebauungsplan könnten Käufer der Grundstücke Häuser für maximal zwei Wohnungen errichten, bei eineinhalbgeschossiger Bauweise. Im Klartext: Über einem Keller dürfe dann ein Vollgeschoss und das Dachgeschoss hochgezogen werden.
Zu möglichen Grundstückspreisen wollte sich Nebeling nicht äußern, das sei Sache des Investors.
Das sagt das Bauamt
Der neue Drolshagener Bauamts-Chef Jan Wolf erklärte auf die Frage unserer Redaktion, warum die Stadt auf einem qualifizierten Bebauungsplan bestanden habe und es nicht bei einem weniger aufwendigen einfachen Bebauungsplanverfahren belassen habe: „Ein qualifizierter Bebauungsplan ist heutzutage eigentlich absoluter Standard.“