Kirchhundem. Das Geschäft Omnibus und die Deutsche Post eröffnen in Kirchhundem neue Filiale unter einem Dach. Warum das Konzept vielversprechend ist.
Die Zeiten, in denen Postkunden mit dem Paket unterm Arm oder dem Brief in der Hand wieder abdrehen mussten, weil die Filiale in der Hundemstraße 56 mal wieder geschlossen war, sind seit gestern vorbei. Kirchhundems Zentralort hat jetzt wieder eine richtige Postfiliale - und dazu noch einen neuen Dorfladen. Auf 140 Quadratmetern eröffnete gestern am gleichen Ort nicht nur die Postfiliale, sondern auch das Einzelhandelsgeschäft Omnibus, das für Kundinnen und Kunden auch ausgewählte Haushaltsartikel, Schreibwaren, Hygieneartikel, Tabak, Getränke, einen Lotto-Toto-Schalter und eine Reinigungsannahme bereit hält. Mit einem Gläschen Sekt stießen alle Beteiligten auf eine gute Zukunft von Post und Omnibus an.
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Das Konzept ist nicht neu, ähnelt stark dem Geschäft „Omnibus“ in Welschen Ennest, das Holger Ochsenfeld dort betreibt. Die Ausgangslage war ähnlich: Die Raiffeisen-Genossenschaft schloss Ende Januar 2021 ihre Filiale in Welschen Ennest und das gesamte Rahrbachtal stand ohne Postschalter da. Holger Ochsenfeld bewies Unternehmergeist und eröffnete nur wenige Tage später das Geschäft „Omnibus“ mit Post, Lotto, Reinigung und allerhand nützlichen Artikeln für den Hausgebrauch in der Hagener Straße. „Wir sind in Welschen Ennest auf einem guten Weg, zu einer schwarzen Null zu kommen“, so Ochsenfeld.
Das Konzept lieferte die Vorlage für den zweiten „Omnibus“ nun in Kirchhundem. Dort war in den letzten Jahren die Postfiliale immer mehr ausgedünnt worden, zuletzt hatte der Schalter nur noch an zwei halben Tage pro Woche geöffnet. Deshalb griff Kirchhundems Ortsvorsteherin Tatjana Vente zum Handy und schickte eine Whats-App-Nachricht an Ochsenfeld, ob er sich einen zweiten „Omnibus“ in Kirchhundem vorstellen könne. Konnte er, zumal der Einzugsbereich mit 7000 Bürgerinnen und Bürgern bis nach Oberhundem, Heinsberg oder Brachthausen doppelt do groß ist wie im Rahrbachtal. Auch die Deutsche Post war bereit, die positive Zusammenarbeit auf Kirchhundem auszudehnen. „Wir sind sicher, dass wir hier in ein stabiles Fahrwasser kommen und danken Holger Ochsenfeld und seinem Team“, so Postsprecher Dieter Schuhmachers.
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Ochsenfeld: „Wir hoffen, die Bewohner werden unser Angebot annehmen.“ Das Sortiment soll Zug um Zug ausgebaut werden, die Kunden können dabei selber mitbestimmen, was es außer dem Kernsortiment im Omnnibus Kirchhundem zu kaufen gibt. „Wir nehmen gerne Wünsche entgegen“, so Ochsenfeld. Entsprechende Listen liegen im Geschäft aus. Der Welschen Ennest ist von dem Konzept überzeugt. Von dem Angebot würden alle Dienstleister wie Post, West-Lotto und Reinigung profitieren. „Es kann nur in diesem Verbund funktionieren, es ist eine Win-Win-Situation für alle“, so Ochsenfeld.
Einen guten Start für das neue Geschäft wünschte auch Verena Gräbener in Vertretung von Bürgermeister Björn Jarosz. „Wir freuen uns sehr, dass die Post nun wieder verlässlich vor Ort ist und sehen einer rosigen Zukunft entgegen.“ Sie sprach damit vielen Bürgern, Verbrauchern und Unternehmen aus der Seele, zum Beispiel Notar und Rechtsanwalt Uli Heße, der seine Kanzlei in Kirchhundem hat: „Das ist prima, ich hoffe, dass das jetzt so bleibt, bisher mussten wir für die einfachsten Postgeschäfte nach Meggen oder Altenhundem fahren. „Auch Ortsvorsteherin Tatjana Vente fand die Idee und die Umsetzung „großartig“. „Ich hoffe, dass viele Kunden kommen und der Standort so erhalten bleibt.“