Lennestadt/Kirchhundem. Lennestadt und Kirchhundem erhöhen die Musikschulgebühren. Was der Unterricht an Klavier, Geige und Co. bald kostet.

Die Musikschule in Lennestadt und Kirchhundem wird teurer. Der Stadtrat Lennestadt und der Kirchhundemer Gemeinderat genehmigten in ihren letzten Sitzungen eine Erhöhung des Schulgelds um 10 Prozent im Durchschnitt. Die Verwaltung verweist in ihrer Vorlage auf allgemeine Kostensteigerungen, insbesondere steigende Lohnkosten und auf die Tatsache, dass das Schulgeld zuletzt vor sieben Jahren, also 2016, erhöht wurde. In diesem Zeitraum seien die allgemeinen Lebenskosten durch Inflation um fast 2 Prozent pro Jahr, im letzten Jahr um allein 7,9 Prozent gestiegen.

+++ Lesen Sie auch: Indian Summer: Warum große Stars ins kleine Elspe kommen +++

Somit kosten 30 Minuten Instrumental- oder Vokalunterricht für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren ab dem neuen Schuljahr 2023/2024 65 statt 60 Euro im Monat, Erwachsene müssen 120 statt 110 Euro berappen. 45 Minuten werden 8 Euro teurer und kosten für Kinder dann 85 Euro, für Erwachsene 145 statt 137 Euro. Der 60-minütige Gruppenunterricht ab drei Schülern kostet künftig für Kinder 48 statt 41 Euro im Monat, für Erwachsene 80 statt 68 Euro.

Immerhin: Wer in der Musikschule Lennestadt-Kirchhundem in wöchentlichen Unterrichtsstunden eine Instrumentalausbildung genießen will, muss pro Jahr ohne Fahrtkosten, etc. mindestens 780 Euro bezahlen.

Um ihren Anspruch als Familiengerechte Kommune nachzukommen wird die „Sozialermäßigung“ ausgeweitet. Künftig soll der 50-prozentige Rabatt des jeweiligen Gebührentarifs auf alle Empfängerinnen und Empfänger von Transferleistungen (Bürgergeld, Sozialhilfe, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Asylbewerberleistungen, Wohngeld und Kinderzuschlag) ausgeweitet werden, heißt es in der Vorlage. Zudem gibt es einen Geschwisterrabatt.

Im Vergleich mit den anderen fünf Musikschulen liegt Lennestadt-Kirchhundem nach der Gebührenerhöhung im oberen Drittel. Günstigste Musikschule im Kreis ist mit Abstand die Musikschule Attendorn, die für die halbe Stunde Einzelunterricht für Kinder lediglich 48 Euro Euro pro Monat berechnet (Wenden: 55 Euro, Olpe: 62 Euro, Lennestadt-Kirchhundem: 65 Euro, Drolshagen: 72 Euro, Lennetal (Finnentrop): 67,70 Euro.

+++ Auch interessant: Olpe: Messerstiche im Obdachlosenasyl bald tödlich +++

Bei den Erwachsenen sind 30 Minuten Einzelunterricht in Drolshagen mit 124 Euro am teuersten. Zum Vergleich: Wenden: 90 Euro, Olpe: 99 Euro, Attendorn: 55 Euro, Lennestadt-Kirchhundem: 120 Euro im Monat, Lennetal (Finnentrop): nicht buchbar.

Wirksam werden die neuen Musikschulpreise mit Beginn des neuen Schuljahrs im Sommer 2023. Ob die Gebührensteigerung zu weniger Neuanmeldungen oder gar Abmeldungen führen werden, bleibt abzuwarten. Bis jetzt erfreut sich die Musikschule Lennestadt-Kirchhundem mit fast 1000 Schülerinnen und Schülern (einschließlich Jekits) großer Beliebtheit und die neue Leitung Christa-Maria Jürgens kündigte erst kürzlich an, das Angebot weiter auszubauen und ein „Musikschule für jeden“ anbieten zu wollen.

Für die Stadt Lennestadt und die Gemeinde Kirchhundem wird die städtische Musikausbildung auch nach der Gebührenerhöhung eine teure freiwillige Leistung bleiben. Im Schnitt kostet die Musikschule die Stadt Lennestadt laut Kämmerer Jochen Biermann etwa 220.000 Euro pro Jahr. Die Gemeinde Kirchhundem muss jedes Jahr rund 110.000 Euro aus dem Gemeindehaushalt zuschießen, macht also insgesamt 330.000 Euro.

Hauptkostentreiber sind die Personalkosten, die mit mehr als 500.000 Euro zu Buche schlagen.