Die Statik des Alten Bahnhofs in Olpe ist ruiniert. Für die Museumsfreunde ein Zeichen, endlich aufzugeben. Oder?
Alteingesessene Olper wissen, was gemeint ist, wenn von der „Olper Lösung“ die Rede ist. Immer, wenn ein Gebäude irgendwie im Weg steht, kommt von irgendwoher ein Flämmchen her, und das Problem ist erledigt. Sozusagen wie von Zauberhand. Das war schon Anfang des vorigen Jahrhunderts so, als die Olper eine neue Kirche wollten, die alte aber im Wege stand. Das bereits erwähnte Flämmchen kam um die Ecke, und – schwupps – war das alte Gemäuer weg.
Jetzt scheinen die Tage des alten Bahnhofs auch gezählt. Wieder kam besagtes Flämmchen vorbei, sogar zweifach – und obwohl es dem Feuer auf den ersten Blick nicht gelang, dem historischen Schmuckstück den Garaus zu machen, scheint es dann doch die Statik ruiniert zu haben. Wenn das kein Zeichen ist.
+++Lesen Sie auch: Wie viele Krankenhäuser im Kreis Olpe bleiben übrig?+++
Denn justament, wo der Museumsverein Olpe, der jahrzehntelang für ein Stadtmuseum im alten Bahnhof gekämpft hat, sein 25-Jähriges feiern darf, droht das morsche Gebälk einen Strich durch die Rechnung zu machen. Man kann es drehen und wenden, wie man will. Das riecht ja fast nach Vorsehung. Man sollte erkennen, wenn man verloren hat. Logische Konsequenz: Auflösung des Museumsvereins, Abriss des Alten Bahnhofes, und den neuen Museumsleiter umschulen zum Stadtarchivar. Alle Probleme gelöst. Und obendrein auch noch viel Geld gespart.
Stattdessen, und das ist mir wirklich eine Herzensangelegenheit, sollten die Museumsstreiter sich dann endlich um den zweiten Turm der Martinuskirche kümmern und, wenn auch arg verspätet, die uralte Sünde der Kirchenbrandstiftung von 1907 so wenigstens ein bisschen wieder gutmachen….