Altenhundem/Lennestadt. Der Ausbau der Glasfasernetzes boomt in Lennestadt. Zwei Unternehmen bauen gleichzeitig, aber nicht gemeinsam.

Passanten in der Hundemstraße bleiben stehen und staunen. „So eine schnelle Truppe habe ich selten gesehen“, sagt ein Mann. Ein anderer fügt hinzu: „Wenn die so weitermachen, sind die in ein paar Tagen in Kirchhundem.“ Gemeint ist das ausländische Tiefbau-Unternehmen, das sich in dieser Woche durch die Hundemstraße in Altenhundem wühlt, um Glasfaserkabel für schnelles Internet in die Erde zu bringen. Das Tempo, das das auswärtige Unternehmen vorlegt, ist in der Tat beeindruckend.

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Es ist nicht die einzige Glasfaserbaustelle in Altenhundem. Auch im Wigey, in der Hagener Straße und im Bereich Hochstraße wird gebuddelt, was das Zeug hält. Der Glasfaserausbau in der City ist in vollem Gange. Das alles, um in die Haushalte schnelles Internet per Glasfasertechnik zu bringen. Denn die Digitalisierung erobert immer mehr Lebensbereiche und das Ende ist noch nicht erreicht. Video-Streaming, Home-Office, Home-Schooling, Tele-Medizin und mehr stellen immer mehr Ansprüche an das Netz, die nur noch eine stabile Glasfaserinfrastruktur erfüllen kann. „50- oder 100-mbit-Anschlüsse werden in vier bis fünf Jahren veraltet sein“, ist Wolfgang Schröder, IT-Spezialist der Stadt, überzeugt.

Doch wer baut überhaupt für wen in der Stadt? Einer, der hier den Überblick behält, ist Heiko Kitscha, im Rathaus zuständig für den Breitbandausbau. Derzeit laufen zwei Förderprojekte. Dabei geht es um die Glasfaserverkabelung von Unternehmen durch die Telekom und den Ausbau von sogenannten „weißen Flecken“ durch das Unternehmen „Deutsche Glasfaser“. Weiße Flecken sind Bereiche, die noch eine Internetgeschwindigkeit (Bandbreite) unter 30 mbit haben. Darüber hinaus sind die beiden Unternehmen aber auch „eigenwirtschaftlich“ aktiv, bauen also auf eigene Kosten aus. Aber nur dort, wo es sich lohnt, also in Orten mit vielen Haushalten bzw. Kunden wie in Altenhundem.

Deshalb gibt es hier derzeit so viele Glasfaser-Baustellen. Die beiden Baustellen in Wigey und Hagener Straße fallen unter das Unternehmens-Förderprogramm, die anderen gehören zum eigenwirtschaftlichen Ausbau der Telekom. Die Deutsche Glasfaser hat ihren eigenwirtschaftlichen Ausbau ebenfalls gestartet, will u.a. die Bonzel, Elspe, Grevenbrück, Halberbracht, Meggen, Maumke, Oberelspe und Saalhausen ans Glasfasernetz anbinden. Die Telekom hat noch das Lennetal von Altenhundem bis Saalhausen vor der Brust. In einigen Orten wie Saalhausen buhlen sogar beide Unternehmen um Kunden.

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Kurios dabei: Geförderter und der eigenwirtschaftliche Ausbau müssen aus Vertragsgründen strikt getrennt werden. „Das führt dazu, dass einige Straßen zweimal auf und zu gemacht werden“, so Heiko Kitscha. Beim ersten Mal dürften noch nicht mal Leerrohre verlegt werden.

Trotz des hohen Ausbautempos werden einige Orte und Bereiche auf der Strecke bleiben; da, wo sich der Ausbau nicht lohnt. Problematisch ist, wenn für nur wenige Gebäude mehrere hundert Meter Tiefbau erfolgen muss. Sollten diese Bereiche nicht im „Weiße Flecken-Programm“ sein, bleibt hier die Glasfaser ein Traum. Dazu gehören laut Heiko Kitscha das Jammertal und einige Häuser am Biertappen in Altenhundem oder die Siedlung Weißenstein bei Halberbracht.