Kreis Olpe. Die Polizei sieht Defizite beim sicheren Beherrschen. Mit diesen Maßnahmen soll etwas dagegen getan werden.
Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene werden in der aktuellen Verkehrsunfallbilanz 2022 der Kreispolizeibehörde Olpe aufgeführt (wir berichteten). Es fehlte die Gruppe der Senioren. Wie waren sie an Unfällen im vergangenen Jahr auf den Straßen im Kreis Olpe beteiligt? Auf Anfrage dieser Redaktion hat Michael Klein (Direktion Verkehr) die entsprechenden Zahlen zusammengestellt. „Insgesamt zeigen sich in der Zielgruppe der Senioren keine Auffälligkeiten im Vergleich mit den Vorjahren. Die Verkehrsunfallzahlen liegen im langjährigen Schnitt auf gleichbleibendem Niveau, trotz demographisch bedingtem Anstieg der Bevölkerungszahlen über 65 Jahre“, so Kleins Fazit.
Zahlen wie vor Corona
Die Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Senioren waren vor Corona, im Jahr 2019 (750), und im vergangenen Jahr (751) fast identisch. 607 Unfälle wurden im vergangenen Jahr durch Senioren verursacht, in 2019 waren es 557. Im vergangenen Jahr wurden dabei 56 Senioren leicht und 16 schwerverletzt. Zwei Autofahrer in dieser Altersgruppe starben.
Bei den 74 Unfällen mit Verletzten und Getöteten waren Senioren in 45 Fällen Verursachende. Davon waren es in elf Fällen Fußgänger, in sechs Fällen Radfahrende und in 16 Fällen Pkw-Fahrende. „Hauptunfallursache war das Thema Geschwindigkeit vor dem Thema ungenügender Sicherheitsabstand“, berichtet Michael Klein.
Die Altersgruppe der Erwachsenen und Senioren seien vorrangig Betroffene bei Pedelec-Unfällen, berichtet Michael Klein. Das Durchschnittsalter der Verursacher lag hier bei 57 Jahren. Insgesamt sechs Verursacher waren über 65 Jahre alt.
„Die detaillierte Unfallanalyse ergab außerdem, dass die Verunfallten offensichtlich große Probleme beim sicheren Beherrschen dieser Fahrzeugart haben. Sie waren oftmals nicht in der Lage, die Beschleunigungswerte und die Geschwindigkeiten sicher auf die Straße zu bringen“, bilanziert Michael Klein.
Kurse zum sicheren Fahren
Seit mehreren Jahren würden bundesweit die Unfallzahlen unter Beteiligung von Fahrrädern und Pedelecs steigen, so Landrat Theo Melcher: „Auch im Kreis Olpe stieg die Zahl verletzter Fahrrad- und Pedelec-Fahrenden erheblich. Diese Entwicklung änderte sich auch im Jahr 2022 nicht, wenngleich die Anzahl der Pedelec-Unfälle zurückging, stattdessen die Verunglückten-Zahlen bei der Nutzung von Fahrrädern stiegen.“
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Der Fahrradboom habe auch im vergangenen Jahr nicht nachgelassen und es sei weiter mit steigenden Verkaufszahlen zu rechnen, was in der Folge zu weiter steigenden Unfallzahlen führe, so Melcher weiter: „In einer Kooperation mit der Kreisverkehrswacht bieten daher die Verkehrssicherheitsberatung der Polizei und die Kreisverkehrswacht Kurse zum sicheren Führen von Pedelecs an. Auch besteht enger Kontakt zu den ortsansässigen Fahrradhändlern, die unter anderem für diese Kurse werben.“