Wenden. Die Gemeinde Wenden zieht eine erste Bilanz zur Energieeinsparung. Durch die Senkung der Temperaturen konnte deutlich Gas eingespart werden.

In Schulen, Kitas und dem Rathaus in der Gemeinde Wenden wurden die Temperaturregler zu Beginn der Heizperiode im Herbst vergangenen Jahres nach unten gedreht. Auch im Hallenbad wurde es frischer. Statt 29 ist dort das Wasser nur noch 26 Grad warm. In den Turnhallen wurde die Temperatur von 19 auf 15 Grad gesenkt, in den Schulen von 21 auf 20 Grad. Zudem wurden in der Heizperiode die Betriebszeiten der Heizungen reduziert.

6,5 Prozent beim Strom

Die südlichste Kommune des Kreises Olpe hatte dabei gar keine andere Wahl. Laut einer Rechtsverordnung der Bundesregierung waren Energiesparmaßnahmen zwingend vorgeschrieben. Die Wendener Grünen hatten gefordert, den Gasverbrauch im Zeitraum Oktober 2022 bis April 2023 um 15 Prozent und den Stromverbrauch um zehn Prozent zu minimieren. Eine ähnliche Forderung hatte es von der UWG gegeben. Jetzt liegen die ersten Ergebnisse der Maßnahmen zur Energieeinsparung auf dem Tisch. Und die sind außerordentlich erfreulich.

Zur Ableitung der Einsparpotentiale wurden laut Verwaltung die Verbräuche der Jahre 2022 und 2023 mit dem Mittelwert der vergangenen drei Jahre abgeglichen. „Es kann festgehalten werden, dass insbesondere beim Gas erhebliche Einsparpotentiale generiert werden konnten. Diese belaufen sich auf durchschnittlich 35 Prozent. Beim Strom konnten hingegen nur 6,5 Prozent eingespart werden. Dies ist insgesamt damit zu begründen, dass die meisten Maßnahmen eine Reduzierung des Gasverbrauchs zum Inhalt hatten“, informierte die Verwaltung am Montagabend in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses.

Ein Drittel Ersparnis

„Das ist ein sehr erfreuliches Ergebnis. Wir liegen beim Gas bei einem Drittel Ersparnis. Damit konnte man nicht rechnen“, meinte Elmar Holterhof (Grüne). Und: „Es war nicht leicht. Schüler, Schwimmer und Rathaus-Mitarbeiter, alle haben mitgeholfen. Sie haben dazu beigetragen, die Abhängigkeit von Russland zu überwinden. Das ist hervorragend.“ Beim Strom liege die Ersparnis darunter, doch sei dies nicht so wesentlich, so der Grünen-Chef.

Holterhof schlug vor, der Schule, die am meisten Gas gespart hat, etwas zukommen zu lassen: „Das könnten vielleicht 1000 Euro Belohnung sein. Das haben sie sich verdient.“ Bereits vor Jahren habe man Überlegungen in dieser Richtung angestellt, so Bürgermeister Clemens: „Das ist aber sehr schwierig. Es liegt oft nicht im Einfluss der Schüler. Wen soll man bei den Turnhallen belohnen? Das wäre nicht fair.“

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Zu Holterhofs Frage, ob die Gemeinde auch von der Gaspreisbremse profitieren könne, sagte Markus Hohmann, Fachbereichsleiter Bauen und Stadtentwicklung: „Die Gaspreisbremse gilt für uns auch. In welchem Umfang das möglich ist, das eruieren wir gerade. Wir werden dann berichten.“

„Das Ergebnis spricht für sich. Da sollten wir uns drüber freuen. Es war nicht so einfach. Es hat auch viel Ärger und Unmut gegeben“, sagte Bernd Clemens zu den 35 Prozent Einsparung beim Gas.