Langenei. Urkunde und Prämie gingen ins Wendener Land an einen Chor aus einem kleinen Dorf, der umso mehr leistet und sogar ein Unter-Ensemble hat.

Drei Jahre konnten sich die Delegierten der 108 Chöre und Gruppierungen im Sängerkreis Bigge-Lenne aufgrund der Pandemie nicht treffen. Am Samstag war es endlich wieder so weit: 97 Delegierte von 80 Chören waren der Einladung zum Kreissängertag in die Schützenhalle Langenei gefolgt und trafen auf viele bekannte Gesichter.

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Neu in den Reihen war Landrat Theo Melcher. Er hatte zum ersten Mal die Ehre, in seiner Funktion als Landrat, den Chor des Jahres auszuzeichnen und machte dieses mit sichtbarer Freude. Doch zunächst begrüßte der MGV Langenei-Kickenbach als Ausrichter die Gäste musikalisch. Danach räumten die Sänger die Bühne, um dem diesjährigen Preisträger, dem MGV Elben 1931, die Bühne zu überlassen.

Der „Chor des Jahres“ unter der Leitung von Volker Arns bekam den damit verbundenen Preis des Landrats in Höhe von 500 Euro und eine Urkunde überreicht. „Der 1931 gegründete MGV hat bei zahlreichen Chorwettbewerben Golddiplome und Pokale errungen“, so der Landrat in seiner Premieren-Laudatio, „Dem ersten Meisterchortitel in 2006 folgten weitere in den Jahren 2011 und 2016. Sogar 2022 holte der Chor den Meisterchortitel mit viermal ,sehr gut’, trotz des erzwungenen Stillstandes aufgrund der Corona-Pandemie.“ Außerdem gelang es dem MGV, 2020 das Ensemble „12 Zylinder“ zu gründen, welches ebenfalls mit viermal „sehr gut“ den Titel „Leistungschor im Chorverband NRW“ errang. Der Chor, so Melcher weiter, bereichere die heimische Chorlandschaft mit zahlreichen Konzerten und zeige ein hohes Maß an sozialem Engagement, indem es regelmäßig gemeinnützige und wohltätige Projekte unterstützt. Der Titel „Chor des Jahres“ sei die verdiente öffentliche Würdigung. Die Sänger bedankten sich mit einem Augenzwinkern und dem Lied „Wo das WLAN sich ganz von alleine verbindet.“

Vorsitzende Steffen Keller (rechts) zeichnete Christine Hullermann und Michael Rinscheid mit der Verdienstplakette des Chorverbandes NRW aus
Vorsitzende Steffen Keller (rechts) zeichnete Christine Hullermann und Michael Rinscheid mit der Verdienstplakette des Chorverbandes NRW aus © Barbara Sander-Graetz

Michael Beckmann, stellv. Bürgermeister der Stadt Lennestadt, freute sich auf einen „Nachmittag im Zeichen des kulturellen Gutes“ und rief den Sängern zu, sie benötigen zwar neue Impulse, um die Chöre am Leben zu erhalten, „doch um es mit den Worten von Mark Forster zu sagen: Immer siehst du schwarz und bremst dich damit aus. Nichts ist gut genug, du haust dich selber raus. Wann hörst du damit auf? Schauen Sie nach vorne und gehen Sie neue, innovative Wege, um Mitglieder zu werben.“

Nach den Jahres- und Kassenberichten der letzten Jahre gab es einen Wahlmarathon. Der komplette Vorstand musste bestätigt und anschließend für die jeweiligen Wahlperioden neu gewählt werden. Die Versammlung gab jeweils einstimmig ihr Votum für Vorsitzenden Steffen Keller, seine Vertreter Ludwig Bentz und Herbert Zens, für Kreisgeschäftsführer Günter Stock sowie für die Kreisschatzmeisterin Christine Hullermann, die allerdings erklärte, nur noch ein Jahr für das Amt zur Verfügung zu stehen. „Nach 21 Jahren sollte ein neuer Schatzmeister nachrücken.“

Ebenfalls weiter ihre Arbeit tun mit dem Votum der Versammlung Kreischorleiter Michael Rinscheid, sein Stellvertreter, Volker Arns, sowie Kreisjugendreferentin Astrid Griese und Kreisjugendchorleiterin Stephanie Sondermann. Anschließend zeichnete Steffen Keller Michael Rinscheid für 30 Jahre und Christine Hullermann für 20 Jahre Vorstandsarbeit mit der goldenen bzw. silbernen Verdienstplakette des Chorverbandes NRW aus.