Lenhausen. Auflagen und Kosten erschweren die Planungen der Schützenfeste. Fürs Kreisschützenfest ziehen die Organisatoren jetzt bereits erste Konsequenzen.
Verschärfte Waffengesetze, steigende Preise, das Kreisschützenfest unter dem Einfluss von Inflation und Krieg sowie das Jubiläum des Kreisschützenbundes: Auf der Tagesordnung der Kreisdelegiertenversammlung der Schützen am Freitagabend in Lenhausen standen viele Baustellen. Die Schützenhalle in Lenhausen war bestens gefüllt. Die Delegationen der 72 Mitgliedsvereine waren gern gekommen, um in geselliger Runde das eine oder andere Bier zu trinken und den Vertretern des Kreisschützenbundes zu lauschen – die einen mehr, die anderen weniger.
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Es sind schwere Zeiten für die Schützen und ihre Feste. Die Musikverein haben Probleme, adäquate Festmusiken zu stellen, die Schützen machen sich Sorgen um ihre Feste. Können und wollen sich die Besucher Schützenfest noch leisten? Das brachte auch Andre Zepke, Vorsitzender der St.-Anna-Schützen Lenhausen und Ausrichter des Kreisschützenfestes im September, zum Ausdruck. 2018 bekamen die Lenhauser den Zuschlag, starteten voller Elan und wurden hart von der Pandemie ausgebremst.
Jetzt soll das Fest nachgeholt werden, aber alles ist anders. Die Preise für die Zelte haben sich verdoppelt, das Bier ist teurer geworden, Verhandlungen um das Festgelände mussten neu geführt werden und „wir haben im Januar auch abfragen müssen, wie groß die Bereitschaft im Ort noch ist, das Fest auszurichten“. Die sei aber noch da. „Wir haben zuvor mit einem Quadratmeter Platz in den Festzelten pro Teilnehmer gerechnet“, so Zepke. „Doch das ist nicht mehr zu finanzieren. Jetzt haben wir die Sitzplätze reduziert und rechnen zwei Quadratmeter Platz für drei Besucher.“ Unter dem Strich macht das eine Zeltfläche von 3000 Quadratmetern, 1000 weniger als ursprünglich geplant. „Wir haben keine Garantie, dass das Kreisschützenfest ein Erfolg wird, aber mit Optimismus, Mut und Engagement werden wir das schaffen“, versprach Andre Zepke.
Der Kreisvorstand weiß um die Sorgen der künftigen Ausrichter der Kreisschützenfeste. Elspe, das eigentlich dieses Jahr Ausrichter wäre, will 2026 das Kreisschützenfest stemmen. Hier wurde zuvor in der Versammlung beschlossen, eine Umlage zur Unterstützung in Höhe von 5 Euro je 100 Mitglieder ab 2024 zu erheben. Am Samstag, 29. April, von 16 bis 21.30 Uhr soll auf dem „Ümmerich“, dem Olper Imberg, der Kommers zum 100-jährigen Jubiläum des Kreisschützenbundes Olpe gefeiert werden. „Leider ist es zu einer Überschneidung mit dem Schützenfest in Elben gekommen“, musste Kreisoberst Markus Bröcher der Versammlung verkünden. „Aber der Termin lässt sich nicht mehr verschieben.“ Nach einem ökumenischen Gottesdienst wird mit den Majestäten, den Vorständen und Offizieren, jeweils mit Partnern, gefeiert. Für die Musik sorgen der Spielmannszug und der Musikzug der Feuerwehr Olpe.
Nicht fehlen durften natürlich auch die Wahlen. Markus Bröcher wurde als Kreisoberst im Amt bestätigt. Er machte aber deutlich, dass er nicht die komplette Amtszeit ausfüllen werde. Neuer stellv. Kreisgeschäftsführer wurde Thorsten Stachelscheid, neuer Kreismedienbeauftragter Patrick Henze. Dieses Amt wurde zuvor durch eine Satzungsänderung neu geschaffen. Frank Arens, Beiratsmitglied für Attendorn, und Christian Ratte, Beiratsmitglied für Olpe, wurden ebenfalls im Amt bestätigt. Johannes Behle (Schützenverein Kirchhundem) als Beiratsmitglied für die Gemeinde Kirchhundem stellte sich nicht zur Wiederwahl. Er wurde mit dem Wappenbild des Kreisschützenbundes und der Erinnerungsmedaille verabschiedet. Peter Hatzfeld vom Schützenverein Benolpe übernimmt diese Aufgabe. Ebenfalls im Amt bestätigt wurden die Kreisjungschützensprecher, Daniel Burghaus und Jannik Vogt. Ausrichter des Kreisdelegiertentages 2024 ist der Schützenverein Langenei-Kickenbach.