Kreis Olpe. Der Kreis Olpe hat Bierdurst – sowohl, was den Gesamtverbrauch anbelangt, als auch die Liter, die ein jeder und eine jede pro Jahr trinkt.
Der Bierdurst im Kreis Olpe ist groß: 161.800 Hektoliter Bier – das ist die „Gerstensaft-Quote“ für den Kreis Olpe im vergangenen Jahr. Rein rechnerisch jedenfalls, sagt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten. Nach Angaben der NGG Südwestfalen ließen sich die Über-16-Jährigen NRW-weit im Schnitt 143 Liter Bier pro Kopf schmecken.
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„Jetzt wollen auch die Beschäftigten der Brauereien im Sauer- und Siegerland einen ‚Schluck aus der Pulle‘ – und zwar beim Lohn“, sagt die Geschäftsführerin der NGG Südwestfalen, Isabell Mura. Als Brauerei-Gewerkschaft fordert die NGG für ein Jahr 430 Euro mehr pro Monat für alle Beschäftigten. Azubis sollen 150 Euro mehr bekommen. „Das Lohn-Plus muss für alle gelten – vom Brauer am Sudkessel genauso wie für die Lebensmitteltechnikerin im Labor, die die Qualitätskontrolle macht. Und für die Kauffrau im Lohnbüro genauso wie für den Lagermitarbeiter im Fasskeller“, so Mura.
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Eine ‘Bier-Lohn-Light-Lösung‘?
Die Brauereien drückten bei den laufenden Lohntarifverhandlungen allerdings „gewaltig auf die Bremse“: „Von Krombacher und Veltins liegt noch kein Angebot vor. Sie wollen zwar über fixe Summen als Lohn-Plus – wie von der NGG gefordert – sprechen. Trotzdem sieht es im Moment danach aus, als würden die Brauereien auf eine ‘Bier-Lohn-Light-Lösung‘ schielen. Entsprechend gärt es gerade in den Belegschaften der heimischen Brauereien. Wenn das so weitergeht, haben wir bald einen ‚Knoten in der NRW-Bierleitung‘. Mit etlichen Warnstreiks ist zu rechnen“, so Isabell Mura. Sie wirft den Sauer- und Siegerländer Brauereien vor, die Beschäftigten „weit unter der Inflationsmarke abspeisen zu wollen“. Das ließen sich die Belegschaften der Brauereien allerdings nicht länger gefallen.
Dabei sei der Bierabsatz in Nordrhein-Westfalen mit 21.769.000 Hektolitern im vergangenen Jahr deutlich gestiegen – immerhin um 7,1 Prozent gegenüber 2021. Auch bei den Biermischungen – wie dem Radler – sei der Absatz nach oben gegangen: 1.278.923 Hektoliter waren es 2022 in Nordrhein-Westfalen – und damit 1,2 Prozent mehr gegenüber dem Vorjahr, so die NGG. Die Gewerkschaft beruft sich dabei auf aktuelle Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis).