Elspe. Der Mitgründer und Vater der Naturbühne Elspe, Jochen Bludau, ist im Alter von 81 Jahren plötzlich und unerwartet verstorben. Die Region trauert.

Das Elspe Festival trauert um Jochen Bludau. Der Firmenmitgründer und langjährige Geschäftsführer der Elspe Festival GmbH, ist am Donnerstag, 9. März, plötzlich und unerwartet verstorben. Er wurde 81 Jahre alt. Das teilte das Elspe Festival am Freitag mit. „Das ist ein schwerer Schlag für uns, für das ganze Team“, so Philipp Aßhoff, seit 2020 Geschäftsführer der Elspe Festival GmbH und Bludaus Nachfolger. Bis zuletzt besuchte Bludau mindestens einmal pro Woche das Festspielgelände und sollte auch bei der neuen Inszenierung „Unter Geiern“ wieder in der Regie mitwirken. Das fertige Buch zu dem Stück stamme ebenfalls von ihm, so Aßhoff.

„Mit dem Tod von Jochen Bludau verliert das Elspe Festival und die Region einen Freund von unschätzbarem Wert, einen Unternehmer mit immenser Gestaltungskraft, einen Pionier und Wegbereiter. Jochen Bludau verstand es auf einzigartige Weise, die wirtschaftlichen Aspekte von Theater und Show mit einem guten Gespür für das Künstlerische zu vereinen. Er war Motor und Macher, der seine ganze Kraft in das von ihm 1974 mitgegründete Unternehmen steckte“, teilte das Elspe Festival mit.

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Unter seinen Weggefährten löste der plötzliche Tod Bludaus Entsetzen ausgelöst. Fast 40 Jahre, von 1977 bis 2016, arbeitete Rolf Schauerte mit Jochen Bludau Seite an Seite in Elspe, spielte in den Karl-May-Inszenierungen fast immer den „Bösewicht“ und damit den Gegenspieler von Winnetou und Old Shatterhand, den Bludau selbst viele Jahre mimte. Nicht nur das. Er lernte Bludau auch als Stratege kennen, um das Elspe Festival zukunftssicher vom Saison- in einen erfolgreichen Ganzjahresbetrieb umzuwandeln. „Wir waren häufig zusammen auf Tagungen und Messen in den USA unterwegs und haben versucht, dort neue Freizeittrends zu entdecken und diese in Elspe umzusetzen. Jochen Bludaus Tod ist ein riesiger Verlust für das Unternehmen. Was er geleistet hat, ist ja auch überregional sichtbar geworden“, so Schauerte. Die Verpflichtung des französischen Schauspielers und Film-Winnetous Pierre Brice (1976 bis 1986) und der Bau des Elsper „Olympiadachs“ (1977) über dem Zuschauerraum, das der Überdachung des Münchner Olympiastadions ähnelt, machte die Elsper Bühne deutschlandweit bekannt. Schauerte erinnert aber auch an die Anfangsjahre in den 70er Jahren: „Damals habe ich die Bühne als große, familiäre Gemeinschaft kennengelernt.“

„Er war nicht nur ein beliebter Schauspieler, sondern auch ein brillanter Geschäftsmann mit kreativen Ideen und soliden Strukturen. Er pflegte intensive Freundschaften mit seinen Mitarbeitern und Künstlern und war diesen bis zu seinem Tod eng verbunden. Jochen Bludau schrieb als Autor sämtliche Bücher für die Karl-May-Festspiele, war als Regisseur und Berater immer am Puls der Karl-May-Festspiele“, würdigt das Management des Elspe Festivals die Verdienste seines langjährigen Chefs.

Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas, als gebürtiger Oberelsper bestens mit der Bühne vertraut, würdigte Bludau als Ikone des Elspe Festivals. „Wir waren als Kinder sehr oft da oben und jeder neue Old Shatterhand wurde mit Jochen Bludau verglichen. Seine Verdienste verdienen höchste Anerkennung und für das Unternehmen ist es eine Zäsur, dass Jochen Bludau als Ratgeber nicht mehr da ist“, so Puspas. Andererseits sei das Elspe Festival für die Zukunft gut aufgestellt und es werde auf der Bühne erfolgreich weitergehen.

Jochen Bludau, der nur wenige Meter entfernt vom Festspielgelände wohnte, hinterlässt seine Ehefrau und drei Kinder.