Stade. Auch die Umbaumaßnahmen sind erfolgreich abgeschlossen. Es wurde über eine halbe Million Euro investiert.
Seit 17 Jahren ist Peter Schär Leiter der Jugendherberge Biggesee. 2019 bezeichnet er als Spitzenjahr. Damals gab es 27.178 Übernachtungen in der Herberge am See – so viele wie noch nie zuvor. Dann kam Corona und Existenzängste machten sich breit. Doch jetzt kann Peter Schär wieder aufatmen. Mehr noch. Es besteht Grund zum Jubeln. Mit 28.489 Übernachtungen gab es im vergangenen Jahr einen neuen Rekord. Grund: Es gab einen Boom bei Klassenfahrten. „Schulklassen haben immer noch Nachholbedarf aus der Coronazeit“, sagt der Herbergsvater.
Bemerkenswert: Die Rekordzahl für 2022 wurde in der Zeit von März bis Mitte November geschafft. Dabei hätten es sogar noch mehr sein können. „Wenn wir nicht geschlossen hätten, wären wir bis Ende November gut gebucht gewesen“, berichtet Peter Schär. Grund für die Schließung am 14. November 2022 war eine Umbaumaßmaßnahme. „Wir haben alle Sanitärbereiche modernisiert. Alle Zimmer haben jetzt Dusche und WC“, sagt der Herbergsvater.
Punktlandung
Von den 49 Zimmer haben nun 32 Zimmer Dusche und WC direkt im Zimmer, die übrigen haben klare Zuordnungen zum Sanitärbereich. Dort gibt es separate Türen mit WC und Duschen für die jeweiligen Zimmer. Durch den Wegfall der Gemeinschaftswaschräume konnte ein Behinderten-Sanitärbereich geschaffen werden. Zudem gab es neue Türen und neue Anstriche. Insgesamt wurden 560.000 Euro investiert.
„Anfang Januar sah es hier noch ganz wild aus. Ich habe gedacht: Na ja, ob das klappt? Aber es hat perfekt funktioniert. Es gab gute Abstimmungen und wöchentliche Baubesprechungen. Es ist ganz toll, dass es so gut funktioniert hat. Das war schon ganz großes Kino. Es wertet das Haus noch weiter auf“, freut sich Peter Schär. Im kommenden Jahr wird erneut investiert. Dann sollen der Eingangsbereich und die Halle modernisiert werden.
Die Fertigstellung der neuen sanitären Anlagen sei eine Punktlandung gewesen, betont Schär: „Wir waren auf den 23. Februar angewiesen, weil da eine Stammgruppe fest gebucht hatte.“ Das Schulorchester eines Gymnasiums aus Bonn kam mit 130 Personen und nutzte die große Halle als Probenraum. Danach schloss die Jugendherberge aber noch einmal die Pforten. „Wir haben neue Küchengeräte bekommen“, berichtet Peter Schär. Am 3. März ist nun offizielle Wiedereröffnung. „In der ersten Woche haben wir 100 Gäste. Das steigert sich dann bis auf die Vollbelegung mit etwa 200 Gästen nach den Osterferien“, so der Herbergsvater.
Zurückhaltung bei Vereinen
Peter Schär hofft jetzt, dass die Nachfrage auch in anderen Bereichen wieder steigt: „Die Schulklassen sind alle zurück, aber bei Musikgruppen und Sportvereinen gibt es immer noch viel Zurückhaltung. Das war früher ein Standbein dieses Hauses.“ Familien kommen hingegen auch wieder verstärkt in die Jugendherberge. Diese buchen laut Schär jedoch sehr kurzfristig.
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Der Borkenkäfer hat die Herberge am See übrigens gut sichtbar gemacht. Wer unten über die Landstraße fährt, hat jetzt freien Blick. Das gilt im Gegenzug auch für die Gäste, die nun von der Herberge auf den Biggesee schauen können. „Im Sommer stellen wir wieder Biertisch-Garnituren und Sonnenschirme hier hin. Dann können die Gäste den tollen Ausblick genießen“, so Peter Schär.