Narrenhochburg Schönau - „Wir lieben und leben Karneval“
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Schönau. Im Festzelt in Schönau gab es ein fulminantes Programm. Die Stimmung war prächtig. Die Jecken feierten den 50. Geburtstag der Roten Funken.
Der Karnevals-Bazillus hat den Corona-Virus besiegt. Endlich können die Närrinnen und Narren nach der dreijährigen pandemiebedingten Zwangspause in Schönau wieder ausgelassen feiern. 1200 Jecke waren am Samstagabend außer Rand und Band bei der
großen Prunksitzung
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im Festzelt. „Die Vorfreude war bei allen riesig“, sagte Christian Halbe, Geschäftsführer des Karnevalvereins Schönau-Altenwenden, im Gespräch mit dieser Redaktion.
Keine Frage: In der Wendschen Karnevalshochburg war die Sehnsucht groß, wieder ganz normal Karneval zu feiern. „Schon nach 72 Stunden haben wir die Reservierung von der Homepage genommen, weil das Kontingent von knapp 500 Karten weg war. Den Rest geben wir immer noch an die Abendkasse, damit auch andere noch die Chance haben, Karten zu bekommen“, berichtet Halbe, der die große Prunksitzung in Schönau federführend organisiert. Drei Veranstaltungen hätten in Schönau in der Coronazeit stattgefunden: Prinzenparty und Kongress des Bundes Westfälischer Karneval im vergangenen Jahr sowie die Prinzenproklamation in 2021.
Verein bestens vorbereitet
„Da, wo es ging, haben wir Veranstaltungen gemacht. Wir wussten, was auf uns zukam. Es war nicht schwer, wir konnten in diesem Jahr glücklicherweise das für 2021 geplante Programm bei der Altweiberparty und der Prunksitzung übernehmen. Das stand schon Ende 2019“, sagte Geschäftsführer Halbe. Und: „Alle haben damals gesagt, sobald wir wieder dürfen, kommen wir zu euch. Das war für uns ein Segen.“
Pünktlich um 19.11 Uhr hob sich am Samstagabend mit dem Auftritt des Prinzenpaares Karl-Heinz „Kalli“ II. und Astrid I. (Korzeniowski) aus Eichen der närrische Vorhang im proppenvollen Festzelt. Ihr Motto: „Auch wir Siegerländer können lachen und verrückte Sachen machen.“ Amtierendes Kinderprinzenpaar sind Luis I. (Holterhof) und Lucy I. (Halfar). Ein Highlight des Abends war der Auftritt der kölschen Band „Kolibris“. Mit ihrem Hit „Die Hände zum Himmel“ ging die Post ab. Auch der Auftritt des Comedy- und Varietè-Duos „Tebe und Leiste“ war rundum gelungen.
Für Begeisterungsstürme im Publikum sorgten neben dem Männerballett aus Schönau auch Konfettis, Tanzsterne und Blaue Funken des Karnevalvereins. Seit 41 Jahren sind die „Blauen“ dabei, 20 Jahre hat Rüdiger Lazar mitgetanzt. Dafür erhielt der 1. Vorsitzende des Karnevalsvereins das Treueabzeichen des Bundes Westfälischer Karneval in Gold. „Karneval bedeutet mir sehr viel. Ich bin sehr stolz, dass ich 20 Jahre bei den Blauen Funken vollgemacht habe“, sagte Lazar.
Im Mittelpunkt der Prunksitzung standen aber die Roten Funken, die ihr 50-jähriges Jubiläum feiern. Für sie gab es ab 21 Uhr eine Feststunde. Das Zelt tobte, der närrische Funke sprang beim Auftritt der Roten Funken vollends über. Sitzungspräsident Michael Koch kündigte sie an als „beste Mädchengarde im Kreis Olpe“. Und weiter: „Es ist eine Garde, die es schafft, bis in die hinterste Zeltecke Gänsehaut zu erzeugen.“
Im Festzelt gab es eine tänzerische Zeitreise der aktiven und ehemaligen Roten Funken. Die Bühne betrat auch Maria Stahl. Die 90-Jährige war damals erste Trainerin der Roten Funken. Topfit feierte sie am Samstagabend mit.
Über vier Stunden Programm
„Seit 57 Jahren feiern wir offiziell unseren geliebten Karneval. Unser Karneval ist echt und ehrlich, ein wunderbares Brauchtum, das es zu erhalten gilt. Wir leben, lieben und feiern Karneval im geilsten Kaff der Welt. Unser Herz funkelt heute rot und weiß“, sagte Michael Koch. Und bevor sich der närrische Vorhang nach einem fulminanten über vierstündigen Non-Stop-Programm senkte, brachte es der Sitzungspräsident auf den Punkt: „Es war eine prunkvolle, geschichtsträchtige Sitzung voller Emotionen.“
Den nächsten närrischen Höhepunkt des Karnevalvereins Schönau-Altenwenden gibt es mit dem Rosenmontagszug. „Die Anmeldezahlen sind wie vor der Pandemie. Das ist sehr erfreulich. Es zeigt, dass die Leute wollen und dem Verein verbunden sind. Sie haben den Spaß am Karneval nicht verloren“, sagte Christian Halbe im Gespräch mit dieser Redaktion.
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