Attendorn. Markus Harnischmacher hat einen katholischen Brauch aus den Alpen in die sauerländische Hansestadt geholt: Agathabrot für die Schmiedezunft.

Einen alten Brauch hat am Samstagmorgen Konditormeister Markus Harnischmacher in seiner Backstube in Attendorn wachgehalten: Zum Gedenken an die heilige Agatha, deren Gedenktag dann von der Schmiedezunft St. Agatha in Attendorn begangen wird, buk er Agathabrötchen für die Mitglieder dieser Gemeinschaft. Dieser Brauch wird vor allem in vielen Gegenden der Alpen gepflegt.

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Wie die Internet-Enzyklopädie Wikipedia berichtet, wird dem Backwerk vielfältige Wirkung zugesprochen: So soll es Schutz vor Fieber und Krankheiten der Brust bieten und gegen Heimweh helfen, das ja oft „wie Feuer brennt“. Man gab dieses Brot, das als Sinnbild für die beim Martyrium der heiligen Agatha von Catania abgeschnittenen Brüste steht, Frauen nach der Geburt eines Kindes, um den Milchfluss zu sichern. Dem Vieh wurde es vor dem Almauftrieb verfüttert, damit sich die Kühe vertragen sollten, Ochsen vor dem ersten Anspannen vor einem Pflug und Kühen vor dem Kalben. In den Ställen wurde ein Stück deponiert und galt als Schutz- und Heilmittel für das Vieh. Die Bauern nahmen das Agathabrot mit auf die Alp, um es in den Hütten als Schutz für das Vieh neben dem Kreuz hinzustellen. In Ecken gestreute Krumen dieses Brotes sollen das Gebäude vor Feuer bewahren.