Kreis Olpe. Fragen wie „wann ist es bei euch soweit?“ sind übergriffig. Aus Scham wird ein unerfüllter Kinderwunsch oft verschwiegen – mit massiven Folgen.
Die 30 markiert immer noch einen Umbruch. Nicht plötzlich. Aber schleichend. Die ersten Paare haben geheiratet. Manche verkünden freudestrahlend, dass sie schwanger sind. Bei Familienfeiern häufen sich Fragen von „Habt ihr euch schon mal Gedanken über Kinder gemacht?“ bis „Wann wollt ihr denn welche haben?“ Automatisch werden Vergleiche zu anderen gezogen. Ohne Rücksicht auf die eigenen Wünsche und Ziele. Ohne Rücksicht auf das persönliche Empfinden. Das ist übergriffig. Und verletzend.
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Viele möchten sich vor diesem Übergriff schützen – indem sie schweigen. Sie verschweigen den Besuch in der Kinderwunschklinik, die ersten zwölf Wochen der Schwangerschaft, Komplikationen, eine Fehlgeburt. Es ist ein Tabu-Thema, bei dem die betroffenen Paare viel dafür tun, dass ihre Geschichte geheim bleibt. Zu groß ist die Scham, als „nicht normal“ zu gelten. Zu erschöpfend sind die unnötigen Rechtfertigungsversuche, warum es nicht klappt.
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Sich ein Kind zu wünschen und dann auch eines zu bekommen wird gesellschaftlich als Selbstverständlichkeit inszeniert. Das ist es aber nicht. Das sollte man sich immer wieder vor Augen führen. Vor allem, wenn man mit Menschen wie Charlotte Weber spricht.