Olpe. Voll besetzt war Olpes gute Stube am Samstagabend. Major Peter Liese und König Gabriel Hochstein hielten launige Reden.
Ausgelassen wurde am Samstagabend der Olper Schützenball in der Stadthalle gefeiert. In einer gut besetzten Halle und im feierlichen Rahmen genossen die Königspaare, Jubilar und Gäste das Konzert des Musikvereins Frenkhausen unter der Leitung von Patrick Müller. Eine begeisterte Polonaise rundete den Abend ab, bevor die Band „tanzbar“ die Stadthalle zur Partyzone machte.
Doch zunächst begrüßte Major Peter Liese die Gäste in der guten Olper Stube. „Was wird uns in 2023 erwarten?“ fragte der Olper Schützenchef und hatte auch gleich eine launige Antwort: „Freuen wir uns, wenn wir auf Schützenfest für Currywurst-Pommes in diesem Jahr die Tuppertöpfe zu Hause lassen können. Hoffen wir, dass Bleimunition beim Vogelschießen weiterhin erlaubt ist, so dass wir nicht wie früher mit der Armbrust auf den Vogel schießen müssen. Wünschen wir uns, dass wir einfach nur Bananen kaufen können ohne gleichzeitig 14 Kilo Kokain erworben zu haben.“
Attendorn aufs Korn genommen
Nachdem er das Schützenjahr und insbesondere das Schützenfest und die Veränderungen im Vorstand Revue passieren ließ, nahm Peter Liese nochmals die Nachbarstadt Attendorn ins Visier und legte den Finger in die Wunde. Man habe vergessen, den ehemalige Landrat Beckehoff bei einer offiziellen Veranstaltung zum Jubiläum schlichtweg einzuladen. „In Olpe ist unser Landrat mit seiner Frau Christina übrigens stets herzlich willkommen.“ Außerdem gebe es in Zukunft keine Personalausweise mehr, in denen als Geburtsort Attendorn stehe, da die Geburtsklinik geschlossen hat. „Die Babys werden dann hauptsächlich in Olpe oder Altenhundem geboren.“
Mit einer überaus schwungvollen Rede gab der amtierende König Gabriel Hochstein im Verlauf des Abends eine Antwort auf die Frage, warum bist du eigentlich König geworden? „Weil ich am Schützenfestmontag den letzten Schuss auf den Rest des Vogels abgegeben habe, ist dabei die einfachste und kürzere Antwort“, so die Majestät. Die längere Antwort gab es beim Schützenball. „Von einer Familientradition im Hause Hochstein kann man bei dem Thema Schützenkönig auf jeden Fall nicht reden,“ so Gabriel Hochstein, „der letzte Eintrag mit dem Namen Hochstein auf der Königstafel im Speisesaal lautet Tonis Hochstein im Jahr 1965.
Recherchen haben ergeben, dass der Opa von Tonis und mein Opa wohl Vettern waren. Also keine direkte Verwandtschaftslinie, kein richtiges Jubiläum und somit auch nicht der Grund für mich auf den Vogel zu schießen. Aber einer muss ja mal den Anfang machen.“ Obwohl, der weibliche Teil der Familie hat sehr wohl schon Majestätenerfahrung.
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Königin und Ehefrau Astrid war 1991 Jungschützenkönigin in Heggen an der Seite von Thorsten Kothe. Tochter Carla bewies schon früh Treffsicherheit und konnte bereits 2009 im Kindergarten durch einen gezielten Schuss mit einer Armbrust die Königinnenwürde erringen.
Einen Traum erfüllt
Für ihn selber sei es immer ein Traum gewesen, einmal Schützenkönig in Olpe zu sein und den habe er sich im vergangenen Jahr erfüllt. „Aber wahrscheinlich ist es doch einfach so, dass sich ein Olper Junge einen, seinen Traum erfüllen wollte.“ Dazu gehört auch als kleines Puzzlestein zu den vielen unvergesslichen Erlebnissen seiner Regentschaft das Musikstück „Küss mich, halt mich, lieb mich“, aus dem Weihnachtsklassiker „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“. Das hatte sich der König für seine Frau gewünscht und dem Wunsch folgte der Musikzug gerne.