Olpe. Den Olper Einzelhändlern ist der Kragen geplatzt. In einem Brandbrief attackieren sie Stadt und Olpe Aktiv-Büro. Ein Kommentar von Josef Schmidt.
Man kann sich nur an den Kopf packen: Da will die Stadt Olpe die Welt retten, in dem sie ein paar Kilowattstunden an der Weihnachtsbeleuchtung spart, und durch Gerlingen quälen sich täglich Diesel rauchende Karawane von Amazon-Lkw, die Geschenkpakete für den Onlinehandel von A nach B bringt. Klimaschutz paradox. Und ein Killer für den Einzelhandel noch dazu.
Dass dem Traditions-Einzelhändler so langsam der Kragen platzt, ist verständlich. Nicht nur in Olpe, aber eben auch dort. Seit Jahrzehnten rühmt sich die Kreisstadt für ihre tolle Shopping-Atmosphäre, doch die große wie die kleine Politik nimmt nicht ernsthaft genug zur Kenntnis, dass Handel, aber auch die Gastronomie dringend Hilfe brauchen.
Erst eine heftig formulierte Verbal-Attacke Richtung Rathaus bringt in Olpe alle an den runden Tisch, so dass nach Lösungen gesucht wird.
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Wenn Olpe Aktiv als Vertretung des Handels und als Schnittstelle zur Stadt überlastet ist, dann muss der logische Schritt sein, Kultur- und Einzelhandelsförderung zu trennen. Denn die Zukunft der Olper City als Einkaufsstadt muss oberste Priorität haben. Jede städtische Entscheidung, die der Handel als Hürde empfindet, sollte auf den Prüfstand. Wenn es in jedem Rathaus eine Gleichstellungsbeauftragte gibt, warum nicht auch oder sogar noch zuerst ein Einzelhandels- und Gastrobeauftragter?
Gastronomie und Einzelhandel sorgen gemeinsam dafür, dass das Herz jeder Stadt pocht. Sie sind (noch) das Prunkstück Olpes. Hört das auf zu schlagen, wird’s duster. Und da hilft dann auch kein Herzschrittmacher mehr.