Olpe. 30-Jähriger wegen sexueller Belästigung im Amtsgericht Olpe angeklagt. Er zahlt im Gerichtssaal 50 Euro in bar.
Wegen sexueller Belästigung und Körperverletzung war ein 30-Jähriger am Montag im Olper Amtsgericht angeklagt. Zur ersten Tat soll es am 25. Dezember 2020 in Olpe gekommen sein. Laut Anklage fragte eine Frau den Mann nach einer Zigarette. Der 30-Jährige gab ihr den Glimmstengel und fasste sie dann plötzlich an die Brust. Gegen Zahlung einer Geldbuße von 300 Euro hatte das Gericht den Fall per Strafbefehl eingestellt. Da der Angeklagte aber die letzte Rate von 50 Euro nicht bezahlt hatte, kam es jetzt zur Hauptverhandlung.
„Ich habe Ihnen zweimal geschrieben, dass Sie letztmals die Gelegenheit haben, die fehlenden 50 Euro zu zahlen“, sagte Richterin Stephanie Scheepers. Er habe keine Schreiben bekommen, versicherte der 30-Jährige: „Vielleicht war es an meine alte Adresse.“ Dann kam es im Olper Gericht zu einem ungewöhnlichen Deal. „Ich könnte jetzt sofort bezahlen“, sagte der Angeklagte. Dann holte er einen 50 Euro-Schein aus der Tasche, überreichte ihn der Richterin und diese klappte den Aktendeckel zu.
Frist von zwei Wochen
Ebenfalls zu einem Strafbefehl von 300 Euro war der 30-Jährige wegen Körperverletzungen gegenüber seiner Lebenspartnerin am 19. Dezember 2021 verurteilt worden. Hier sollte er die Frau nach einem zunächst verbalen Zoff aufs Bett gestoßen und auf die Wange geschlagen haben. Als die Frau telefonisch Hilfe holen wollte, soll er ihr laut Anklage das Handy entrissen und sie gewürgt haben.
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In dieser Sache sei noch gar kein Geld eingegangen, so die Richterin. „Die 300 Euro habe ich auf einmal bezahlt“, berichtete der 30-Jährige. Belegen konnte er dies im Gerichtssaal jedoch nicht. „Sie haben jetzt zwei Wochen Zeit, den Überweisungsbeleg zu bringen. Dann ist das erledigt. Sonst gibt es einen neuen Verhandlungstermin“, sagte Richterin Scheepers zum Angeklagten.