Ein Blackout, sprich ein Stromausfall auf unbestimmte Dauer, spielt natürlich auch im Olper Kreishaus eine Rolle. Die wichtigsten Antworten.

Gibt es im Kreis Olpe einen Notfallplan, der sich mit dem Szenario Blackout beschäftigt und von Prognosen ausgeht, nach wie vielen Tagen eines Stromausfalles was passieren könnte?

Holger Böhler, Pressesprecher: Der Kreis Olpe beschäftigt sich intensiv mit dem Thema Energiemangellage, um in seinen Zuständigkeiten bestmöglich vorbereitet zu sein. Einen Plan, der aber sämtliche dynamischen Unwägbarkeiten eines solchen Szenarios in einer modernen Gesellschaft wie der unsrigen darstellt, kann es nicht geben – schon gar nicht nach Tagen gestaffelt. Zumal momentan niemand sicher voraussagen kann, ob überhaupt und in welcher Form (Fläche, Dauer) ein Blackout eintritt.

Wird ein Krisenstab gebildet, und wenn ja, wer gehört ihm an?

Bereits seit Monaten werden die Strukturen des Krisenstabes dazu genutzt, um den Kreis auf eine mögliche Energiemangellage vorzubereiten. Landrat Theo Melcher sagt dazu: „Ich bin froh, dass wir hierauf und auf engagierte Personen zurückgreifen können. Wir sind jetzt hoffentlich gut vorbereitet. Gleichwohl wiederhole ich meine Empfehlung, sich selbst mit dem Thema der Vorsorge für einen solchen Stromausfall zu befassen und Vorsorge zu treffen.“

Holger Böhler, Pressesprecher der Kreisverwaltung Olpe, hier mit Kollegin Stefanie Gerlach.
Holger Böhler, Pressesprecher der Kreisverwaltung Olpe, hier mit Kollegin Stefanie Gerlach. © Kreis Olpe

Eine gute Informationsquelle hierfür stellt das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe dar. Auf dessen Website www.bbk.bund.de sind zahlreiche konkrete Anregungen und Empfehlungen für die Planung der persönlichen Notfallvorsorge dargestellt. Wird der Krisenstab des Kreises Olpe einberufen, arbeiten alle zur Bewältigung der Lage notwendigen bzw. zuständigen Ämter der eigenen Verwaltung, anderer Behörden und Dritte mit besonderen Kenntnissen (z.B. Versorgungsunternehmen) mit. Ein Krisenstab ist laut eines Runderlasses des Landes NRW erforderlich, unter anderem wenn aufgrund einer besonderen Situation ein über das gewöhnliche Maß hinausgehender Koordinations- und Entscheidungsbedarf besteht und die koordinierte Zusammenarbeit verschiedener Ämter/Behörden erforderlich ist. Der Krisenstab setzt sich zusammen aus dem Leiter, Kreisdirektor Philipp Scharfenbaum, der Koordinierungsgruppe des Stabes, der zuständigen Person für die Bevölkerungsinformation und Medienarbeit, und den ständigen Mitgliedern des Stabes aus den Bereichen Sicherheit und Ordnung, Einsatzleitung, Feuer- und Katastrophenschutz, Gesundheit, Umwelt, Soziales und Polizei. Die konkrete Zusammensetzung des Krisenstabes ist letztlich auch vom Schadensereignis abhängig.

Wird die Polizei von außerhalb des Kreises verstärkt, sofern es sich nur auf unsere Region bezieht?

Hierzu teilt die Kreispolizeibehörde mit: „Ob eine Verstärkung durch externe Polizeikräfte erforderlich ist, hängt zunächst von der örtlichen Lage ab. Sollte die Einsatzbewältigung bereits durch die örtlichen Polizeikräfte abzubilden sein, wird eine Unterstützung natürlich regelmäßig nicht erforderlich sein. Wird allerdings im Rahmen eines lokalen Blackouts, der lediglich den Kreis Olpe betrifft, die Erforderlichkeit von Unterstützungskräften sichtbar, greifen die gleichen Mechanismen, die bereits in der Vergangenheit in herausragenden Einsatzlagen üblich waren und stets eine ausreichende Personalausstattung der Behörde gewährleistet haben. Fazit: Die Polizei des Landes NRW wird anlassbezogen auf Anforderung natürlich auch Unterstützungskräfte in den Kreis Olpe entsenden, sofern dies nötig erscheint.“

Wie sind die kritischen Bereiche vorbereitet bzw. geschützt, zum Beispiel Krankenhäuser, Seniorenheime, Polizei, Verwaltungen, Telekommunikationsunternehmen?

Die Kreisverwaltung befindet sich im ständigen Austausch mit den Energieversorgern, den Kommunen sowie den Trägern der sogenannten kritischen Infrastruktur. Diese sind von Gesetzes wegen verpflichtet, sich auf außergewöhnliche Lagen wie einem Blackout vorzubereiten. Daher kann die Frage der Vorbereitung nur von den jeweiligen selbstverantwortlichen Einrichtungen beantwortet werden. Die Kreisverwaltung Olpe besitzt eine Notstromversorgung und bleibt auch beim Blackout handlungsfähig.