Kirchhundem/Rahrbach. Bei der Information der betroffenen Bürger kam es zwischen Gemeinde und Kreis zu Abstimmungspannen. Björn Jarosz: „Aus Fehlern lernt man.“

Das Thema Trinkwasserbelastung im Rahrbachtal war am Donnerstag Thema in der Kirchhundemer Ratssitzung. Bürgermeister Björn Jarosz (parteilos) wandte sich an Ratsmitglieder und Zuhörer: In Sachen Kommunikation des Abkochgebots „muss ich mich ein Stück weit entschuldigen bei unmittelbar Betroffenen. Auch im Namen von Kreiswerken und dem Gesundheitsamt, da hat die Kommunikation untereinander nicht reibungslos funktioniert“. Dieser Fall werde aber nun als Exempel genutzt, wie „wir uns für die Zukunft aufstellen“. Es sei nach Bekanntwerden der Bakterienbelastung eines Hochbehälters zunächst um die möglichst schnelle Verbreitung der Nachricht gegangen, und das mache man heute nun einmal durch soziale Medien. Parallel sei eine Informationskette über klassische Medien gestartet worden, zeitgleich hätten die Gemeindewerke rund 700 E-Mails versandt, „die sammeln wir seit Jahren beim Ablesen für genau solche Zwecke“.

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Dann allerdings habe es Meldungen des Kreises gegeben, „die die Gemeinde nicht bestätigen konnte – ein Abstimmungsfehler. Das alles ist dezidiert besprochen, wir arbeiten daran. Aus Fehlern lernt man.“

Die Frage, warum das Abkochen ausgerechnet in Kruberg länger notwendig gewesen sei als in allen anderen betroffenen Orten, lasse sich noch nicht beantworten. „Es könnte sein, weil dort geringere Durchsatzmengen sind als etwa in Welschen Ennest und es einfach länger gedauert hat, bis das saubere Wasser das Leitungsnetz komplett durchspült hatte.“

Nutzung der NINA-App prüfen

Mike Warnecke von den Grünen regte an, zu prüfen, ob künftig in ähnlichen Fällen die NINA-Warn-App genutzt werden könne. Und Peter Nelles von der SPD wollte wissen, ob es für die Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit eines finanziellen Ausgleichs dafür gebe, dass sie so viel Energie zum Abkochen hätten einsetzen müssen. Michael Schwenke von den Gemeindewerken dazu: „Wir müssen erstmal herausfinden, an wem es lag. Wenn wir einen Verursacher finden, treten wir sicher an den heran. Sobald ich Erkenntnisse habe, wird das kommuniziert. Wir arbeiten an einem Lösungsweg.“