Attendorn. Im Attendorner Gefängnis gibt es einen neuen Verkaufsraum für Weihnachts- und Spielzeugartikel. Der Polizeiwagen ist ein Verkaufsschlager.
In der Justizvollzugsanstalt Attendorn gibt es einen neuen Verkaufsraum für Weihnachts- und Spielzeugartikel etc. und zwar an der rechten Seite des Gutsgebäudes. Hier können Interessierte zu den erweiterten Öffnungszeiten ab Mittwoch, 2. November, bis zum 26. Dezember nach Herzenslust Stöbern und Erwerben. Die Uhrzeiten und Verkaufstage sind: Montag bis Donnerstag 12 bis 18 Uhr und Freitag und Samstag 10 bis 13 Uhr. Der Zutritt erfolgt ohne Voranmeldung und es wird kein Personalausweis benötigt. Parkmöglichkeiten sind in 70 Meter Entfernung vorhanden. Erfreulich ist, dass in Zeiten, in denen vieles teurer wird, die Verkaufspreise gehalten werden.
Attendorner Knasthonig
Neu ins Programm aufgenommen wurde ein Polizeiwagen, der sich jetzt schon zum Verkaufsschlager entwickelt und ein Nachtwächter aus Scheitholz mit Laterne. Vollkommen überarbeitet und gut gelungen ist jetzt der Ponyhof und der Kaufladen. Die Verkaufsfläche wird in diesem Jahr durch eine begehbare Hütte vor dem Verkaufsraum erweitert, in dem die weihnachtlichen Artikel angeboten werden. Zusätzlich zu den Holzartikeln können im Laden Erzeugnisse des Gartens und des Bienenprojekts erworben werden. Der „Original Attendorner Knasthonig“, ein Mehrwegglas mit 250 Gramm Honig, dürfte sicherlich seine Abnehmer finden. Auf der Banderole am Deckel ist zu lesen „Hinter Schloss und Siegel!“
Insgesamt 180 verschiedene, ausschließlich von Inhaftierten hergestellte Produkte, wie Holzspielzeuge, Gartenartikel, verschiedene Geschenkartikel, Biegepuppen, Holzfiguren, Grußkarten und Gestecke befinden sich im Sortiment. 4200 große und kleine Produkte sind momentan vorrätig.
Die Holzprodukte bestehen aus vorgefrästen Teilen, die geschliffen und dann verbaut werden. Die Bauweise ähnelt einem dreidimensionalen „Malen nach Zahlen“. Dadurch können auch weniger qualifizierte Inhaftierte trotzdem Erfolg durch gute Arbeitsergebnisse erleben. Vorzugsweise werden die Inhaftierten neigungsbezogen eingesetzt, um bestehende Fähigkeiten zu verstärken.
Tätigkeiten im Holzbereich
Neben den handwerklichen Tätigkeiten im Holzbereich, verfügt die JVA noch über folgende weitere Arbeitsplätze: Schlosserarbeiten, Malarbeiten, Herstellung der Biegepuppen oder Grußkarten, Arbeitsplätze für CNC-Fräsenbedienung, Reinigung und Lagerhaltung, Lackierung und Maschinenbedienung. Dieses breite Spektrum gewährleistet, dass jeder arbeitsfähige Inhaftierte eingesetzt werden kann.
Die Spielzeuge entsprechen der Spielzeugnorm, die Oberflächen sind mit einem speichelfesten Lack lackiert. Alle Artikel werden zweimal von Betriebsbeamten geprüft, um eine größtmögliche Sicherheit und Qualität zu erreichen.
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Finanziell liegen die Einnahmen des letztjährigen Weihnachtsverkaufs 25 Prozent unter dem Durchschnitt der letzten Jahre, der Verkauf in den übrigen Monaten ist allerdings um 20 Prozent höher als in der Vergangenheit. Übertragen auf ein ganzes Jahr liegen die Gesamteinnahmen 15 Prozent unter dem Durchschnitt der vergangenen Jahre. Wie Werkbeamter Ludger Schröder im Gespräch mitteilte, ist das generell für die Holzprodukte benötigte Lärchenholz aus heimischen Wäldern preislich gestiegen. Deshalb wird sich im kommenden Jahr voraussichtlich eine Preisanpassung nicht vermeiden lassen. Zwar arbeitet man kostendeckend, aber die Marge liegt bei unter fünf Prozent.
Neue Öffnungszeiten
Die Öffnungszeiten ab dem 27. Dezember 2022 bis zum 31. Oktober 2023 ändern sich wie folgt: Montag bis Donnerstag 10 bis 15 Uhr und Freitag 10 bis 13 Uhr. Der Zutritt erfolgt ohne Voranmeldung und ohne Personalausweis. Wenn der Verkaufsraum nicht besetzt ist, kann zu den Öffnungszeiten unter Telefon-Nummer 02722/920-2550 Personal gerufen werden. Es gilt ausschließlich Barzahlung. Ein Produktkatalog mit Preisen ist vorhanden.