Sporke-Hespecke. Mehr als 400.000 Euro will der Schützenverein Sporke-Hespecke in Lennestadt in seine Fest und- Feierstätte investieren. Das sind die Pläne.

Noch steht in großen Lettern „Schützenhalle“ über dem Eingang der Sporker Fest- und Feierstätte in der Straße „Borgerholz“. Spätestens Ende 2024 könnte sich das ändern. Die Halle soll zum Dorfmittelpunkt mit allem drum und dran umgebaut werden. Am Mittwochabend stellte der federführende Schützenverein die Pläne vor - und bekam breite Rückendeckung für das mehr als 400.000 Euro teure Mammutprojekt. Nächste Woche hat dann die Mitgliederversammlung des Schützenvereins das letzte Wort.

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Was wird aus Sporkes guter Stube? Die Frage lockte rund 60 Bürgerinnen und Bürger in die Halle. Die Antworten lieferte Daniel Burghaus vom Lennestädter Ingenieurbüro „Archifaktur“. Zielsetzung des Umbaus ist eine 100-prozentige Barrierefreiheit und Multifunktionalität für „fast“ alle Anforderungen. Party, Feste, Theater, Sport, Ausstellungen, bei Bedarf in abgetrennten Bereichen, fast alles soll möglich sein. Kernstücke des Umbaus sind ein neuer Boden mit Gründung, Dämmung und Aufbau, eine neue flexible Bühne mit einem weiteren Bühnenaufgang von hinten und der Bau einer behindertengerechten Toilettenanlage im jetzigen Eingangsbereich. Dafür wandert der jetzige Eingang mit Windfang ein Dachträgerfeld weiter in Richtung Hallenmitte.

Der Ort Sporke hat rund 180 Einwohner, der Schützenverein mehr als 300 Mitglieder.
Der Ort Sporke hat rund 180 Einwohner, der Schützenverein mehr als 300 Mitglieder. © EBE | Volker Eberts

Parallel soll die Heizung erneuert werden, die seit dem Neubau vor 51 Jahren treue Dienste leistet, aber jeden Tag ausfallen könnte. Nach Karneval 2023 soll es losgehen, Ende 2024 soll alles fertig sein. Die beiden größten Festivitäten, Karneval und Schützenfest, sollen in beiden Jahren trotz Umbauarbeiten stattfinden.

Im Laufe der Jahre wurden in der Halle bereits das Dach, die Theke und die Toiletten erneuert, zuletzt der Speisesaal „Borger Hölzchen“ in eine gemütliche Feierlounge verwandelt. Alle bisherigen Baumaßnahmen sind mit den geplanten Vorhaben kompatibel und wurden perfekt auf die Anforderungen des NRW-Förderprogramms „Erweiterung einer Dorfgemeinschaftseinrichtung zu einer multifunktionalen Einrichtung“ im Rahmen der Dorferneuerung zugeschnitten.

Ein Volltreffer! Die Bezirksregierung in Arnsberg schickte Anfang Juni einen Förderbescheid über 250.000 Euro nach Lennestadt. „Eine einmalige Chance für unsere Dörfer, ein Geschenk, um die Halle zum Dorfmittelpunkt weiterzuentwickeln und fit für die nachfolgenden Generationen zu machen“, so Christian Schulte, Vorsitzender des Schützenvereins Sporke-Hespecke.

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Alles in allem hat das Architekturbüro für den Umbau Gesamtkosten von über 400.000 Euro errechnet. Nach Abzug von Eigenleistung, Vorsteuerabzug, dem NRW-Landeszuschuss von 250.000 Euro und einer Finanzspritze aus dem Hallenförderprogramm der Stadt Lennestadt (17.500 Euro) bleiben rund 130.000 Euro, die die Orte selbst finanzieren müssen.

Kein Pappenstiel in unsicheren Zeiten, in denen die Bauzinsen auf die 5 Prozent-Marke zusteuern. „Die Situation ist schwieriger als letztes Jahr“, sagte Finanzexperte Thomas Schneider in der Versammlung. Mehrere Finanzierungsangebote wurden bereits eingeholt. Welches Finanzierungsmodell zum Tragen kommt, darüber muss am kommenden Mittwoch die dafür eigens einberufende Mitgliederversammlung des Schützenvereins entscheiden.

Den größten „Spareffekt“ - das betonten die Verantwortlichen am Ende der Projektvorstellung - hätte natürlich soviel Eigenleistung einzubringen wie möglich. Fachleute und Maschinen für alle Gewerke scheinen in den Orten vorhanden zu sein und in der Vergangenheit, zum Beispiel beim Bau der neuen Wasserleitung für den Wasserbeschaffungsverband, haben die Orte bewiesen, dass die Bürgerinnen und Bürger bei solchen Jahrhundertprojekten mitziehen.