Olpe/Altenhof. Der Name des mit Kräutern, Hopfen und Honig veredelten Destillats erinnert an ein längst untergegangenes Dorf.

Das Kind hat einen Namen: Die Spirituose, die durch eine Kooperation der Olper Kornbrennerei Kemper und dem Altenhofer Brauer Armin Judas entstanden ist, heißt „Höëwinger“. Im Mai hatten die beiden ihre Kooperation vorgestellt, die aus einem Zufall entstanden ist. Armin Judas betreibt seit Jahren in seiner Freizeit die nach seiner Tochter „Carolinenbräu“ benannte Brauerei. Der Verkauf des Altenhofer Landbiers, das er dort herstellt, erfüllt mehrere gute Zwecke: Zum einen mundet es Bierliebhabern hervorragend, zum anderen spendet Armin Judas den Erlös aus dem Verkauf an die Elternintiative krebskranker Kinder aus Siegen.

Treberbrot brachte die Idee

Den beim Brauen anfallenden Treber verwendet das Hünsborner Lebensmittelunternehmen Dornseifer, um daraus ein würziges Brot zu backen. Und da war bei Judas und dem aus Wenden stammenden Inhaber der Olper Brennerei, Dirk Rademacher, die Idee entstanden, ein weiteres regionales Produkt aus dem Altenhofer Bier zu entwickeln.

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Zunächst ließen sie Destillateurmeister Tobias Reißenweber aus dem Bier einen Brand gewinnen. Dieser wurde dann zur Grundlage für eine Spirituose. Nach mehreren Tests entschieden sie dafür, außer Kräutern und Hopfen als Aromagrundlage auch eine fruchtige Komponente und Altenhofer Honig zu verarbeiten. Nur: Einen Namen gab es noch nicht.

Alte Kräuter verwendet

Nun sind die ersten Flaschen im Handel, und wer die neue Spirituose kaufen möchte, der muss nach „Höëwinger“ verlangen. Damit wird der Name einer Wüstung aufgegriffen, die vermutlich dort lag, wo sich heute Altenhof befindet. Im Wendschen Platt wird dieser Name bis heute auch für Altenhof verwendet. Das erste Haus von Höëwingen soll ganz in der Nähe des Brauhauses von Armin Judas gestanden haben, sodass mit diesem Namen ein Bezug auf die Historie genommen wird – genau wie mit der Spirituose selbst, in der Kräuter Verwendung finden, die vor der Einführung des Reinheitsgebotes eingesetzt wurden, um Bier haltbar zu machen.

Zu haben ist der mit 30 Volumenprozent Alkohol als Aperitif wie als Digestif verwendbare „Höëwinger“ im Laden der Kornbrennerei Kemper. Demnächst soll er auch in den Dornseifer-Märkten angeboten werden.