Olpe. Ein junger Mann hatte per Whatsapp u. a. Hitler-Bilder verschickt. Im Amtsgericht Olpe nannte er das einen „schlechten Scherz“.

1200 Euro muss ein 25-jähriger Metall-Facharbeiter aus Attendorn zahlen, weil er per Handy fremdenfeindliche Sprüche und Fotos von Adolf Hitler in Uniform in einer Whatsapp-Gruppe verschickt hatte. Olpes Amtsrichter Richard Sondermann und Staatsanwalt Rainer Hoppmann beließen es bei der Geldstrafe und kamen mit dem Verteidiger des jungen Mannes, Dr. Daniel Quast (Attendorn) überein, das Verfahren nach Paragraf 153 a (Absehen von der Strafverfolgung bei Geringfügigkeit) einzustellen. Vorstrafen hatte der 25-Jährige keine.

Angeklagter: „Ein schlechter Scherz“

Ganz ungeschoren sollte der Angeklagte aber nicht davonkommen. Deshalb muss er die 1200 Euro Strafe in vier Raten abstottern und an die Aktion „Deutschland hilft“ zahlen. „Deutschland hilft“ wurde 2001 gegründet und ist ein Bündnis mehrerer renommierter deutscher Hilfsorganisationen für Menschen in Notlagen, auch für Flüchtlinge, über die sich der Angeklagte in seinen Nachrichten abfällig geäußert hatte.

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Bevor das Gericht seine Entscheidung fällte, hatte sich der Angeklagte für seine Taten entschuldigt. Die Whatsapp-Gruppe bestehe nur aus etwas mehr als 20 Mitgliedern. Der Polizist, der die Handynachrichten ausgewertet hatte, sprach im Zeugenstand zwar von über 40 Teilnehmern, eine Rolle spielte der Widerspruch aber nicht mehr.

Was er gemacht habe, sei „ein schlechter Scherz“ gewesen, beteuerte der Angeklagte. Er habe keine Ausländer beleidigen wollen, seine Eltern stammten selbst aus dem Ausland. „Ich bereue das, ich hätte das nicht machen müssen“, meinte er. Auf keinen Fall hätten die Whatsapp-Nachrichten mit den Bildern an Leute außerhalb der Gruppe gehen sollen. Verteidiger Quast sah in den Whatsapp-Nachrichten unschöne Formulierungen, er glaube aber nicht, dass sein Mandant zum Hass habe aufstacheln wollen. Auch der Vorwurf der Volksverhetzung sei fraglich.