Rhein-Weser-Turm. Viele Gäste feierten 90 Jahre Rhein-Weser-Turm. Das Denkmal hat seinen Reiz bis heute nicht verloren.
Das Wetter spielte mit, die Gäste kamen in Scharen, die Stimmung war heiter und gelöst. Rundum gelungen war sie, die Jubiläumsfeier am Sonntag zum 90-jährigen Bestehen des Rhein-Weser-Turms. Aus allen Himmelsrichtungen kamen die Gäste, um den Turm und insbesondere der Familie Schwermer, Besitzer und Betreiber des Turms, zum Jubiläum zu gratulieren. „Mit so einem Andrang hatten wir nicht gerechnet“, freuten sich Wirt Bernhard Schwermer und Fördervereins-Vorsitzender Georg Koch über die vielen Gratulanten. Ein Beweis mehr, wie tief verwurzelt das Bauwerk in der Gemeinde Kirchhundem und darüber hinaus ist.
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„Lieber Rhein-Weser-Turm, was würdest du uns heute mit auf den Weg geben“, fragte Pastor Andreas Eickelmann rhetorisch in der Jubiläumsmesse zum Beginn der Feierlichkeiten, an der mehr als 100 Gläubige teilnahmen, und lieferte die Antworten gleich mit. Es komme nicht auf die starken Fichten als Eckpfeiler an, denn die hätten, wie man derzeit sehen könne, keinen Bestand, sondern auf starke Fundamente und darauf, Überblick und Weitblick nicht zu verlieren.
Weitblick hatten sie, die Gründungsväter damals in den 1930er-Jahren, die eigentlich nur eine Schutzhütte für Wanderer, Skifahrer und Kirchgänger errichten wollten. Es kam anders. Beim wöchentlichen Gedankenaustausch im damaligen Gasthof Zur Adolphsburg in Oberhundem kam die Idee auf, die Schutzhütte zu einem Aussichtsturm aufzustocken. „Man hatte eine Vision, die Hütte als weithin sichtbarer Aussichtspunkt würde die Region als Ausflugsziel attraktivieren“, blickte Kirchhundems Bürgermeister Björn Jarosz in seiner Festrede auf die Anfangszeiten des Denkmals zurück.
„Was man sich heute gar nicht mehr vorstellen kann, nach einer Rekordzeit von nur 77 Tagen stand der Turm stolz in seiner ganzen Pracht von 24 Metern Höhe da und ist seitdem als augenfällige Landmarke unübersehbar“, so der Bürgermeister. Wer die 113 Stufen nach oben bezwinge, werde mit einem atemberaubenden Blick über das Land der Tausend Berge belohnt.
„Ich bin als Bürgermeister stolz, dass wir dieses Wahrzeichen haben, das für viele Wanderer und Touristen zu einem beliebten Ausflugsziel geworden ist und über neun Jahrzehnte erhalten werden konnte. Das ist nicht selbstverständlich.“
Jarosz dankte in diesem Zusammenhang dem Verein „Freunde und Förderer des Rhein-Weser-Turms“ für sein unermüdliches Engagement. Einen herzlichen Applaus gab es ebenso für die Familie Schwermer, die den Turm übernommen und am zweiten Weihnachtstag 2001 wiedereröffnet hatte. „Liebe Cordula, lieber Bernhard, ich gratuliere euch sehr herzlich zu eurem Turmjubiläum und danke euch von Herzen für euren Mut, hier die Stellung über so viele Jahre gehalten zu haben und weiter zu halten. Sicherlich habt ihr so manche Durststrecke aushalten müssen und eine erfolgreiche Bewirtschaftung des Turms kann nur gelingen, wenn die gesamte Familie dahintersteht. Danke für euer Durchhaltevermögen, eure Kraft und euren Weitblick“, so der Bürgermeister. Anschließend ließen sich sich Gäste leckere Speisen und gutgekühlte Getränke schmecken, für die der Turm ebenfalls steht, und so manche Anekdote aus 90 Jahren Rhein-Weser-Turm wurde an diesem Tag wiederbelebt.