Drolshagen/Dhonigundu. Wie aus einer Idee des damaligen Drolshagener Pfarrers eine Spendenaktion wurde, die in kurzer Zeit ein indisches Dorf um ein Gotteshaus ergänzte.

Angefangen hat alles im Jahr 2021. Da kam Markus Leber, damals noch Pfarrer in Drolshagen, auf die Idee, anstelle persönlicher Geschenke zu seinem silbernen Priesterjubiläum um eine Spende für den Bau einer Kirche in der Heimatdiözese von Vikar Jai Kidangan Mani, damals Vikar in Drolshagen, zu bitten. Konkret ging es um die kleine Gemeinde Dhonigundu, ein Bergdorf im Bundesland Kerala. Die kleine Gemeinde mit rund 500 Christen feierte bisher den Gottesdienst in einer Art Wellblechhütte. Räume für eine Priesterwohnung, ein Gemeindetreff und Bildungsangebote fehlten völlig.

Eine Gedenktafel in der neuen Kirche weist auf die großzügige Unterstützung aus dem Sauerland hin, die den Bau ermöglicht hat. Vikar Jai und Pfarrer Leber (von links) besuchten jetzt das neue Gotteshaus in Indien.
Eine Gedenktafel in der neuen Kirche weist auf die großzügige Unterstützung aus dem Sauerland hin, die den Bau ermöglicht hat. Vikar Jai und Pfarrer Leber (von links) besuchten jetzt das neue Gotteshaus in Indien. © Privat

500 Christen, das scheint nicht viel. Aber zum einen es im Bergland von Kerala kaum möglich, ohne zeitlichen Aufwand in einen Nachbarort zu kommen, und zum anderen besuchen regelmäßig über 400 Gläubige die Sonntagsgottesdienste. Die Idee, einer so lebendigen Gemeinde zu helfen, fiel bei den Drolshagenern auf fruchtbaren Boden. Die 60.000 Euro, die für den Kirchenbau benötigt wurden, waren schnell zusammen. Und kürzlich besuchte Pfarrer Leber gemeinsam mit Vikar Jai den Kirchenneubau. Beide sind inzwischen im Pastoralen Raum Lennestadt tätig.

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Die Freude bei den Dorfbewohnern von Dhonigundu war groß. Viele waren gekommen, um sich persönlich zu bedanken. Eine Gedenkplatte am Eingang der Kirche hält diesen Dank fest: „In bleibender Dankbarkeit der St.-Clemens-Pfarrei, Drolshagen, Deutschland“.

Bischof Peter Kochupuruckal von der Diozese Palgath brachte in seiner Ansprache die große Dankbarkeit zum Ausdruck. „Ohne die Großzügkeit der St.-Clemens-Gemeinde in Drolshagen wäre dieser Kirchbau nie möglich gewesen. Der heilige Clemens wird so zu einem Brückenbauer von Deutschland nach Indien.“

Nach der Feier in der Kirche wurden die Priesterwohnung und die Räume der Pfarrei eingeweiht. Nun kann ein Priester in dem Dorf wohnen. Ebenso können sich die Gruppen der Gemeinde treffen, vor allem die Kinder, deren Bildung dem Bischof besonders am Herzen liegt. „Eine gute Bildung der Kinder ist der Schlüssel für eine gute Zukunft.“ Pfarrer Leber, den die Worte und die Beteiligung der Gläubigen sehr bewegten, dankte für das große Engagement der Dorfbewohner beim Bau der Kirche und sagte: „Es ist ein schönes Zeichen, dass die alte St.-Clemens-Pfarrei in Drolshagen in dem Jahr, in dem sie ihr 950-jähriges Jubiläum feiert, eine kleine Schwester in den Bergen von Kerala bekommt.“