Olpe. Die Stadt Olpe prüft zurzeit den Zustand ihrer Bauwerke. Dabei kommt schweres Gerät zum Einsatz – und das fast unbemerkt von der Öffentlichkeit.

Obwohl sie körperlich hart arbeiten, waren Stefan Alzer und Christian Groß von der Firma BPF in den vergangenen Tagen durchaus zu beneiden: Während die Temperaturen in sonnigen Bereichen die 40 Grad locker überstiegen und in unklimatisierten Büros 30 Grad keine Seltenheit waren, hatten die beiden Fachleute aus Wallmenroth im Landkreis Altenkirchen einen Arbeitsplatz nicht nur im Schatten, sondern sogar einen mit Wasserkühlung. Unmittelbar unter dem Kurkölner Platz in Olpe, am Ufer des Olpebachs, waren sie im Einsatz, um mit schwerem Gerät vier Bohrkerne zu ziehen. Die Temperaturen liegen hier bei angenehmen 20 Grad, in Arbeitspausen lässt der plätschernde Olpebach fast etwas wie Idylle aufkommen.

Bohrkerne wurden aus der Brücke von 1946 gezogen

Der Bach, der von Kleusheim kommend die Stadt durchquert und kurz vor seiner Einmündung in die Bigge überbaut ist, verschwindet unmittelbar hinter dem Weierhohl unter einer Brücke, die von außen gar nicht als solche erkennbar ist, geht sie doch in eine Überkragung über, die bis über die Kölner Straße reicht und die Olpe erst im Innenhof eines Häuserkarrees hinter Juwelier Schöne bzw. Spielwaren Sondermann wieder ans Tageslicht lässt. Kerstin Spieren vom Tiefbauamt der Stadt Olpe erklärte auf Anfrage unserer Redaktion: „Im Zuge der turnusmäßigen Bauwerksüberwachung war es an der Zeit, diese Bauwerke einmal näher anzusehen.“

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Dazu wurde zum einen die Firma BPF aus Wallmenroth hinzugezogen, die die Bohrkerne aus der 1946 erbauten Brücke zog. Zum anderen ist der Baubetriebshof der Stadt im Einsatz: Am Rand des Kurkölner Platzes wurde das Verbundsteinpflaster von einer Probefläche aufgehoben und das darunterliegende Pflasterbett bis zur 1948 errichteten Bachüberkragung mithilfe eines Baggers weggenommen. Anhand dieses sogenannten „Kopflochs“ können Fachleute den Zustand des Bauwerks darunter beurteilen. Zusammen mit den Ergebnissen, die ein Labor anhand einer Untersuchung der Bohrkerne liefert, erhält das Tiefbauamt so einen Zustandsbericht über die Bauwerke, die unter dem Kurkölner Platz dem Blick der Öffentlichkeit entzogen sind.