Attendorn. „Das war der bislang bestbesuchte Kultursommer“, freut sich Cheforganisator Frank Burghaus vom Stadtmarketing über die tolle Resonanz.

Mit dem Auftritt der Kultband „Zoff“ im Strandbad Waldenburg endete der 7. Attendorner Kultursommer, der im Jubiläumsjahr „800 Jahre Attendorn“ neue Maßstäbe gesetzt hat. „Das war der bislang bestbesuchte Kultursommer“, freut sich Cheforganisator Frank Burghaus vom Stadtmarketing über die tolle Resonanz und viel Lob. Ob Beatles Revival Band, Schlagerkönigin Beatrice Egli, Michael Schulte, die Runrig-Hommage Beat The Drum oder abschließend Zoff: Bei allen fünf Konzerten an unterschiedlichen Standorten wurde die 1000-Zuschauer-Marke geknackt.

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Für Frank Burghaus und sein Team von Stadtmarketing und Stadthalle war es nach zwei Jahren Corona-Beschränkungen mit Autokonzerten auf dem Parkplatz der Atta-Höhle und kleineren Veranstaltungen auf dem Kino-Vorplatz endlich „fast wieder“ ein normaler Kultursommer, ohne zum Beispiel Kontrollen der Impfnachweise. Normalerweise beginnen für Burghaus und Co. schon kurz nach dem letzten Kultursommerkonzert die Planungen für das nächste Jahr. Aber mit dem Westfälischen Hansestag und dem Stadtfest stehen vom 9. bis 11. September schon die nächsten Großveranstaltungen im Attendorner Jubiläumsjahr vor der Tür. Danach will Frank Burghaus „die ersten Fühler“ in Richtung Kultursommer 2023 ausstrecken, der wieder von der Sparkasse Attendorn-Lennestadt-Kirchhundem unterstützt wird.

Wegen des Erweiterungsbaus verschoben

Nach dem Rekordjahr 2022, der auch budgetmäßig ein „Jubiläumsbonbon“ war, wird es im nächsten Jahr wieder ein normaler Kultursommer werden. „Es geht weiter, aber die Ansprüche müssen wir etwas zurückschrauben“, betont Cheforganisator Frank Burghaus. Dann werden auch wieder die Dörfer der Hansestadt einbezogen. 2023 ist Ennest an der Reihe. Das vor dem Feuerwehrhaus geplante Konzert musste wegen des Erweiterungsbaus verschoben werden.

Mit dem Runrig-Comeback in Attendorn hat es zwar nicht geklappt. Aber beim Konzert von Beat The Drum kamen die Fans der schottischen Kultband trotzdem auf ihre Kosten.
Mit dem Runrig-Comeback in Attendorn hat es zwar nicht geklappt. Aber beim Konzert von Beat The Drum kamen die Fans der schottischen Kultband trotzdem auf ihre Kosten. © Martin Droste | Martin Droste

Für Frank Burghaus hatte der Jubiläums-Kultursommer 2022 drei persönliche Highlights. „Stimmungsmäßig hat der Auftritt von Michael Schulte auf dem Alten Markt eine neue Marke gesetzt“, blickt der Amtsleiter aus Neu-Listernohl auf den Auftritt vor 2000 Zuschauern in der Innenstadt zurück. „Musikalisch“ war für Burghaus die Runrig-Tribute-Band „Beat The Drum“ auf der Bühne vor der Burg Schnellenberg die Nummer 1. „Die habe ich ja nicht ohne Eigennutz gebucht. Das ist einfach meine Musik“, schmunzelt der Runrig-Fan. Und deshalb hatte er auch versucht, die schottischen Originale nach Attendorn zu holen. Aber ein Comeback-Konzert der 2018 aufgelösten Kultband in der Hansestadt dürfte für Frank Burghaus und viele andere Runrig-Fans ein Traum bleiben.

Eine Herausforderung für Burghaus und sein Team war das finale Konzert von „Zoff“ auf der MS Westfalen in der Waldenburger Bucht. Für den Aufbau der Bühne aus der Stadthalle auf dem Achterdeck „mussten jede Schraube und jedes Kabel durch das Schiff geschleppt werden“, beschreibt der Neu-Listernohler den logistischen Aufwand. Erledigt bei den anderen Konzerten die Eventtechnik Südwestfalen den Bühnenaufbau, waren auf der MS Westfalen die Frauen und Männer von Stadtmarketing und Stadthalle im Einsatz, einschließlich der Nachtschicht nach dem Konzert vor über 1500 Besuchern im Strandbad Waldenburger Bucht. „Der Aufwand war gigantisch“, berichtet Frank Burghaus. Denn nach dem Eintreffen der MS Westfalen kurz vor Mitternacht in Sondern musste die Bühne wieder abgebaut und das Schiff startklar für die Rundfahrt am anderen Tag gemacht werden.

Verschiedene Location: Eines der Erfolgsrezepte

Natürlich wäre es für die Organisatoren einfacher, alle Konzerte an einer zentralen Stelle durchzuführen. Aber die „verschiedenen Locations“ wie Burg Schnellenberg, Alter Markt oder das Strandbad in der Waldenburger Bucht sind nicht nur für Frank Burghaus eines der Erfolgsrezepte des Attendorner Kultursommers. „Das macht den Unterschied zu anderen Kultursommern aus, die auf einem Marktplatz stattfinden.“

Cheforganisator Frank Burghaus (links) hat beim Konzert vor der Kulisse der Burg Schnellenberg alles im Blick.
Cheforganisator Frank Burghaus (links) hat beim Konzert vor der Kulisse der Burg Schnellenberg alles im Blick. © Martin Droste | Martin Droste

„Der Ort vor der Burg Schnellenberg ist unbezahlbar“, schwärmt Burghaus von der Kulisse hoch über der Hansestadt. Aber die Rahmenbedingungen sind hier anspruchsvoll. Fast alles muss herangeschafft werden. „Hier gibt es nichts an Infrastruktur: keinen Strom und kein Wasser.“

Für das nächste Jahr könnte die Badestelle Schnütgenhof ein neuer Veranstaltungsort sein. Ansonsten steht und fällt der Attendorner Kultursommer mit dem Wetter. Und da haben Frank Burghaus und Co. in diesem Jahr Glück gehabt. Richtig geregnet hat es nur bei Beat The Drum. Aber das hat die zum Teil weitgereisten Fans der Runrig-Originale nicht gestört. Denn irgendwie gehört der Regen ja zu Schottland.

Berücksichtigung der heimischen Gastronomie

Bis auf das Konzert der Schweizer Schlagersängerin Beatrice Egli auf dem Parkplatz Atta-Höhle waren die Auftritte beim Attendorner Kultursommer 2022 eintrittsfrei. Und das soll auch so bleiben. „Das ist das erklärte politische Ziel: kostenlose Kultur für jeden Geschmack anzubieten“, betont Cheforganisator Frank Burghaus. Weitere Ziele sind die Berücksichtigung der heimischen Gastronomie und die Belebung der neu gestalteten Innenstadt.