Kreis Olpe. Die Spritpreise kennen im Moment nur eine Richtung: nach oben. Am Montag kosten Diesel und Super über zwei Euro.
Der Ärger ist groß an den Zapfsäulen. Die erhoffte Ersparnis beim Sprit ist geplatzt wie eine Seifenblase. Der Tankrabatt ist verpufft. Dabei kennen Preise derzeit nur eine Richtung: nach oben. Die magische Zwei-Euro-Marke war am Montag sowohl bei Diesel als auch bei Superbenzin an den beiden Tankstellen in der Bruchstraße in Olpe überschritten. Um 12.45 Uhr kostete an der PM Tankstelle Diesel 2,03 Euro und Super 2,02 Euro. Nicht anders sah es bei der Star-Tankstelle aus: Diesel für 2,04 Euro, Super für 2,03 Euro.
„Es ist verständlich, dass die Kunden sauer sind, aber wir können nichts dafür. Wir bekommen die Preise vorgegeben“, sagt Nicole Ernst, Pächterin der Star-Tankstelle. Seit einigen Jahren würden die Preise von der Zentrale aus übers Internet gesteuert, ergänzt ihr Mann Hendrik Ernst.
Kunden schimpfen
Viele Kunden würden unterstellen, dass es eine Mogelpackung sei. Vor drei Wochen habe es Diesel mal für 1,86 und 1,87 gegeben, so Hendrik Ernst: „Jetzt ist es wieder raufgegangen. Die Leute fühlen sich veräppelt. Viele fragen, wo das denn noch hingehen soll.“ Einige Kunden hätten gesagt, dass sie nicht mehr so viel Auto fahren oder Fahrgemeinschaften bilden würden.
Besonders schlimm sei der Ärger der Kunden in der Anfangszeit gewesen, als die Spritpreise wieder nach oben gingen, so Hendrik Ernst: „Da sind wir von den Kunden beschimpft worden. Es wurde gesagt: Ihr macht euch die Tasche voll. Einige sind bitterböse und wutschnaubend vom Hof gefahren.“
Man habe mit der Tankstelle ohnehin schon wegen der Dauerbaustelle an der Bruchstraße zu kämpfen, berichtet Hendrik Ernst: „Am Sprit verdient man eigentlich nichts. Geld kann man mit Bistroartikeln verdienen. Durch die Baustelle haben wir schon 70 Prozent Einbußen.“
Kein Urlaub mit Wohnmobil
Eine Prognose, wie es mit den Spritpreisen weitergeht, kann Hendrik Ernst natürlich nicht machen: „Wir fahren ja auch Auto und müssen uns auch überraschen lassen.“ Folgen haben die gestiegenen Spritpreise auch für das Ehepaar Ernst persönlich. „Wir wollten Ende August mit dem Wohnmobil nach Kroatien. Bei den Spritpreisen können wir das nicht machen“, sagt Nicole Ernst. Ihr Mann Hendrik ergänzt: „Das wären 1500 Euro für Sprit hin und zurück, ohne Maut und Campingplatz. Deswegen machen wir das nicht.“
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Keinen Sturm der Entrüstung gibt es bei der Theile-Schürholz Tankbetrieb GmbH an der A 45 bei Germinghausen. „Wir hören relativ wenig an der Tankstelle. Klar regen sich die Kunden auf, aber nicht in unsere Richtung. Sie wissen, dass wir nichts dafür können. Es meckert keiner großartig, zumindest nicht mit uns, sagt Markus-Theile-Schürholz.“ Diesel kostete bei Theile Schürholz am Montag 2,02 Euro und Superbenzin 2,01 Euro. „Der Tankrabatt war schon weg, als er kam“, so Markus Theile-Schürholz.