Kreis Olpe. Der Kreis Olpe bietet nicht nur Raum für aufregende Freizeit. Auch spirituelle Orte hat die primär römisch-katholisch geprägte Region zu bieten.
Der Kreis Olpe bietet nicht nur Raum für aufregende Veranstaltungen und Freizeitaktivitäten. Auch Orte für das Spirituelle findet man reichlich in der römisch-katholisch geprägten Region. Als regelrechte Wallfahrtsorte gelten insbesondere zwei: die Dörnschlade bei Wenden und der Kohlhagen im Kirchhundemer Land. Doch abseits dieser Stätten, die von der katholischen Kirche mit Geistlichen ausgestattet sind und mehrfach im Jahr Ziel von großen Wallfahrten sind, gibt es zahllose Kapellen, Grotten oder Bildstöcke, die von Menschen angesteuert werden, um im Gebet innere Einkehr zu finden, zur Ruhe zu kommen oder um Hilfe in Not zu bitten. Hier eine Übersicht, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt.
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Attendorn
- Waldenburger Kapelle (Waldenburger Bucht 28, 57439 Attendorn): Sie gibt es seit dem 11. Jahrhundert. Seit dem 18. Jahrhundert ist sie eine Marienwallfahrtsstätte, im Zentrum steht ein 30 Zentimeter hohes gotisches Gnadenbild unbekannter Herkunft, vermutlich aus dem 14. Jahrhundert. Beim Einstau der Biggetalsperre 1965 wurde die Kapelle 50 Höhenmeter bergauf versetzt. Die betreuende Kirchengemeinde weiß von jährlich rund 60.000 Kerzen, die von Besuchern entzündet werden.
Drolshagen
- St.-Michael-Kapelle Sendschotten (Im neuen Garten 1, 57489 Drolshagen): Die seit 1684 bestehende Kapelle zieht jedes Jahr durch ihre Marienfigur Gläubige an. Sie stammt ursprünglich aus Wiedenest. Besondere Aufmerksamkeit erhält die Statue jedes Jahr beim „Sendschotter Umgang“ am katholischen Hochfest Mariä Heimsuchung, wo eine Prozession durch andere Orte in der Region führt.
- Waldkapelle Hünkesohl (in der Nähe des Stadtparks Lohmühle, die Straße In der Trift hinunter): „In stiller Waldeseinsamkeit sei gegrüßt Maria“ steht auf dem Eingangstor zu dieser Stätte mit Bänken, zu der auch ein kleiner Garten gehört. Sie begann 1909 als zunächst privater Gebetsort für die Drolshagenerin Therese Berg, nachdem sie dort bei der Brennholzsuche ein Marienbildchen fand. Im Ersten Weltkrieg nutzten immer mehr Gläubige diese Stätte, die inzwischen zu einer Freiluft-Kapelle ausgebaut ist. Den Grundstock dazu legten heimkehrende Soldaten, die für ihre gesunde Rückkehr Dank zollen wollten.
Finnentrop
- Marienkapelle Lenhausen (An der Marienkapelle, 57413 Finnentrop): Sie wurde eigens errichtet für eine Pieta des aus Münster stammenden Künstlers Wilhelm Achtermann(1799-1884). Der damalige Vikar von Lenhausen hatte bei einer Pilgerreise nach Rom die halbfertige Pieta in der Werkstatt des Künstlers gesehen und sie durch Spenden kaufen lassen. Auch die Kapelle wurde durch Spenden bezahlt. Als die Lenhauser im Zweiten Weltkrieg fürchteten, Bomben könnten das Heiligtum zerstören, vergruben sie die Pieta auf dem örtlichen Friedhof. Die Gemeinde zählt hier mehr entzündete Opferlichter als in der örtlichen Pfarrkirche.
Kirchhundem
- Wallfahrtskirche Kohlhagen (Kohlhagen 2, 57399 Kirchhundem): Seit 500 Jahren pilgern bis zu 30.000 Menschen pro Jahr auf den Berg mit der Kirche Mariä Heimsuchung zu einer Figur der Muttergottes aus dem 15. Jahrhundert. Im vergangenen Jahr haben Pallottiner die geistliche Leitung des Ortes von den Dernbacher Schwestern (Arme Dienstmägde Jesu Christi) übernommen. Ein Zentrum mit Tages- und Seminarräumen bietet einen weiteren spirituellen Raum und Betreuung für die Pilgernden. Auch ist die Kirche Ausgangspunkt eines außergewöhnlichen Kreuzwegs.
Lennestadt
- Bildstock „Madonna der Straße“ Oedingen (Bundesstraße 55 etwa 1 Kilometer nördlich von Oedingen): Aus einer im 19. Jahrhundert errichteten Muttergottes- und Prozessionskapelle „Bethanien“, benannt nach dem biblischen Wohnort des Lazarus, bis nach dem Zweiten Weltkrieg Ziel vieler Prozessionen. Als der Straßenverkehr zunahm, wurden diese Prozessionen aus Sicherheitsgründen eingestellt, zeitgleich sorgte aber die Nachbarschaft zur Straße dafür, dass immer mehr Reisende die Kapelle zur Rast und Besinnung aufsuchten. Nachdem der Straßenverlaufbegradigt wurde, liegt die Rast- und Andachtsstätte nicht mehr direkt an der Bundesstraße und verfügt über eine sichere Zufahrt, gebildet aus der alten Fahrbahn.
Olpe
- Lourdes-Grotte Altenkleusheim (hinter der St.-Josef-Kirche, Zum alten Heck, 57462 Olpe): Als Vikar Theodor Goebels 1913 in Lourdes von seiner Magenkrankheit geheilt wurde, baute er aus Dankbarkeit diese Stätte. Lokal, aber auch überregional unternehmen Menschen Wallfahrten zu dieser Grotte, bei deren Bau auch Steine vom französischen Original und aus dem heimischen Bergbau eingearbeitet sind. Speziell in Erinnerung an ihren Erbauer findet jährlich ebenfalls eine Wallfahrt stattHinter der St.-Josef-Kirche: Als Vikar Theodor Goebels 1913 in Lourdes von seiner Magenkrankheit geheilt wurde, baute er aus Dankbarkeit diese Stätte. Lokal, aber auch überregional, machen Menschen Wallfahrten zu dieser Grotte, in deren Bau auch Steine vom französischen Original eingearbeitet sind. Speziell in Erinnerung an ihren Erbauer findet jährlich ebenfalls eine Wallfahrt statt.
- Sakramentskapelle (in der St.-Martinus-Kirche, Kirchgasse 2, 57462 Olpe): Am Tag nach der Seligsprechung der Olper Ordensgründerin Maria Theresia Bonzel wurde der seit ihrem Tod 1905 einbalsamierte Körper der Seligen in einer neu geschaffenen Anbetungskapelle im Turm der Olper Pfarrkirche St. Martinus beigesetzt. Seitdem strömen viele Gläubige hierher. das vorherige Grab von Maria Theresia Bonzel in einer freistehenden Kapelle oberhalb des Mutterhauses der Schwestern ist ebenfalls ein Gebets- und Einkehrort, eine Vielzahl von Votivtafeln, teils Jahrzehnte alt, zeugt vom tiefen Glauben vieler Besucherinnen und Besucher.
Wenden
- Wallfahrtskapelle Dörnschlade (Dörnschlader Weg, 57482 Wenden): Hoch gelegen an der Grenze zum Siegerland befindet sich einer der bekanntesten Wallfahrtsorte der gesamten Region, wohin mehrere Male jährlich Prozessionen führen. 1414 zum ersten Mal urkundlich erwähnt, musste die Gemeinde lange für den Bau einer neuen Kapelle für die Gottesmutter kämpfen, was schließlich 1859 möglich wurde. Entworfen vom renommierten Architekten Vinzenz Statz aus Köln, ist die Dörnschlade täglich Ziel hunderter Besucher. Gleich zwei Legenden berichten vom Ursprung der Dörnschlade.
- Einer davon zufolge fand ein Hirtenjunge einst ein Marienbild in einem Dornenstrauch, das er in die örtliche Pfarrkirche trug, das aber immer wieder zu diesem Strauch zurückkehrte, bis die Wendener beschlossen, ebendort eine Kapelle zu errichten und die Statue darin aufzustellen.
- Laut einer anderen hatte ein Junker seine Knechte und Mägde am Heiligen Abend Mist fahren lassen. Sie gingen heimlich trotzdem zur Christmette, und als sie zurückkehrten, waren Junker nebst komplettem Gut im Morast versunken. Das Gesinde stieß dann auf eine Schafherde, die Tiere auf Knien vor einem Muttergottesbild. In dieser Version war das der Anlass, an besagtem Ort eine Kapelle zu bauen.