Finnentrop. Die Gemeinde möchte ihre bestehenden Alarmsirenen erneuern und zwei weitere aufstellen. Auch wenn eine Förderung in weite Ferne gerückt ist.

Das Hochwasser-Ereignis im Juli vergangenen Jahres verdeutlichte, dass sich viele Bürger im Katastrophenfall nicht nur über spezielle Warnapps informieren, sondern auch die altgedienten Alarmsirenen keineswegs an Bedeutung eingebüßt haben. Mit diesem Wissen will die Gemeinde Finnentrop in nächster Zeit nicht nur die 14 bestehenden Sirenen im Gemeindegebiet ertüchtigen – im Wesentlichen durch den Austausch des Typs E 57 gegen elektronische Sirenen mit entsprechendem Steuergerät –, sondern auch zwei zusätzliche Anlagen aufstellen. Und zwar auf dem ehemaligen Bürogebäude der Firma Werda im Industriegebiet Frielentrop sowie auf der Asylunterkunft an der Bamenohler Straße 258. Die Politik hat diesem Vorhaben bereits wohlwollende Unterstützung zugesagt.

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Die geschätzten Kosten belaufen sich auf rund 125.000 Euro. Geld, das zum Großteil (90 Prozent) aus einem Förderprogramm fließen sollte – doch daraus wird vorerst nichts. Die von der Gemeinde eingereichten Anträge beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, das ein entsprechendes Förderprogramm auferlegt hatte, gingen beim Bund zu spät ein – und das Programm ist mittlerweile laut Auskunft von Ludwig Rasche, Erster Beigeordneter, völlig überzeichnet. Konsequenz: Die Gemeinde Finnentrop geht leer aus.

Trotzdem weiter planen

Doch Trübsal blasen ist nicht angesagt: Der Gemeinderat stellte sich in seiner vergangenen Sitzung komplett hinter den Vorschlag des Ersten Beigeordneten, trotzdem an der Auftragsvergabe weiterzuarbeiten. „Und wir werden auch weiterhin alles tun, um doch noch an Fördermittel zu kommen“, versprach Rasche. „Ob wir eine Förderung bekommen, ist ein Blick in die Glaskugel. Trotzdem sollten wir weiterplanen, gerade vor dem Hintergrund der Erfahrungen aus dem Ahrtal“, lobte Christian Vollmert, Fraktionschef der Freien Wähler, den Vorschlag der Verwaltung. Sie wird sich dieses Themas also weiterhin annehmen, trotz unklarer Förderkulisse.