Olpe.
Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung, war am Samstag zu Besuch im Olper Rathaus. Sie übergab den Förderbescheid in Höhe von rund 100.000 Euro für den neuen Themenwanderweg „GrubenKunstWeg“, der in der Rhonard entstehen soll.
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Initiator des in NRW bisher einzigartigen Weges war Bernd Schneider, Vorsitzender des SGV Olpe. Zusammen mit Dietmar Gurres vom örtlichen Heimatverein gründete er eine Arbeitsgruppe, bestehend aus insgesamt sieben Personen, um aus der Idee Wirklichkeit werden zu lassen. Konzept, Wegeführung, Namensfindung erarbeitete die Gruppe seit 2019. „Ich bin froh, die Menschen kennenzulernen, die sich so etwas ausdenken. Sie bringen Tradition und Moderne zusammen und damit das, was Menschen verbindet. Sie tragen historisch-kulturelles Erbe in die Gegenwart und Zukunft“, so Scharrenbach. „Das Besondere an Heimatvereinen ist, dass sie nicht nur sagen, sie hätten viele Ideen, sondern dass sie auch gestalten.“
Bergbau ebnet Weg zu Stadtrechten
Der Rhonardberg war nicht nur einer der größten und bedeutendsten Erzgangzüge im Olper Raum, sondern auch im Herzogtum Westfalen. Er brachte der Region Wohlstand und hatte in wirtschaftlicher wie politischer Hinsicht große Bedeutung, war er doch ein wesentlicher Grund dafür, dass Olpe 1311 die Stadtrechte erhielt.
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Bergbau in der Rhonard im 16. Jahrhundert. Zu dieser Zeit bauten hier die Gewerken Graf Johann der Ältere von Nassau, Graf Hermann von Neuenahr und der Droste von Balve,Hermann von Hatzfeld Kupfererz ab.
Peter Maiworm von der Arbeitsgruppe erzählte, dass es immer wieder Versuche gab, den Bergbau in der Rhonard aus dem Dornröschenschlaf zu wecken. Bereits 1990 versuchte der SGV-Heimatfreund Werner Koch die Geschichte der Rhonard mit einem Erzlager-Wanderweg der Olper Bevölkerung wieder näherzubringen, was letztendlich aber nicht verwirklicht werden konnte. Zum 700-jährigen Stadtjubiläum initiierten Gerhard Burghaus und Alfred Schultheis vom Heimatverein eine Wanderung durch das alte Bergbaurevier und rückten damit dieses wichtige Stück Olper Geschichte wieder mehr in den Fokus.
Der „GrubenKunstWeg“ setzt sich aus einer Nord- und einer Südschleife zusammen: Dem Wasserweg mit etwa vier Kilometer Länge und dem Zinnoberweg mit dreieinhalb Kilometer Länge. Er führt vorbei an Bergbaurelikten und ehemaligen Grubenbetrieben. Start und Ziel wird ein kleiner eigens angelegter Parkplatz sein, versehen mit Infotafeln zur Geschichte des Bergbaus und zu dessen Bedeutung sowie zum Wanderweg selbst.
Infotafeln und Skulpturen
Im weiteren Verlauf werden weitergehende Informationstafeln errichtet und auch Skulpturen, die die Wanderer animieren sollen, sich mit den örtlichen Gegebenheiten auseinanderzusetzen. So beispielsweise eine Installation namens „Umwelt“, die Meinolf Ohm entworfen hat und die die Trilogie Wasser, Wind und Sonne in Szene setzt.
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Gefertigt aus Robinienstämmen soll sie eine Höhe von drei Metern haben und an einem Ort stehen, von dem aus derzeit elf Windräder zu sehen sind. „Gibt es zu viel oder zu wenig von den drei Gleichen, gerät das System ins Wanken und bricht zusammen. Wir müssen durch unser Umweltverhalten versuchen, Extreme zu vermeiden“, so Ohm.
„Es ist ein wunderbares Projekt“, betonte Bürgermeister Peter Weber. „Das Thema Bergbau als Grundlage für unsere wirtschaftliche Entwicklung spricht alle Generationen an. Das gefällt uns.“