Olpe. Rund 100 Aktivisten versammelten sich bei der „Fridays for Future“-Demo in Olpe. Sie protestierten gegen die Klimakrise und den Ukraine-Krieg.

Unter dem Motto „#PeopleNotProfit“ sind am Freitagnachmittag rund 100 Demonstranten von „Fridays for Future“ in Olpe auf die Straße gegangen. Im Vorfeld hatten sie zum mittlerweile zehnten Globalen Klimastreik aufgerufen. In diesem Zusammenhang bekundeten die Demonstranten auch ihre Solidarität mit der Ukraine. „Wir sind für den Frieden und gegen den Krieg. Wir vertreten Werte wie Solidarität und Humanität. Für alle Menschen. Auch für Menschen in Syrien, Afghanistan, Jemen, Myanmar und Äthiopien“, so Natalie Gierse, Sprecherin von „Fridays for Future Olpe“. Krieg und Klimakrise gehe alle was an. Dafür gab es jubelnden Applaus.

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Gegen 15 Uhr brachen die Aktivisten am Alten Bahnhof auf. Mit Parolen wie „Wir sind hier, wir sind laut, weil ihr uns die Zukunft klaut“ marschierten sie – begleitet von der Polizei – über die Martinstraße, weiter über den Kreisel in Richtung Rochusstraße, über den Luise-Hensel-Weg und die Westfälische Straße bis hin zum Olper Marktplatz. Viele Teilnehmer hielten selbstgebastelte Schilder in die Höhe. Die meisten davon bezogen sich auf die Klimakrise („Gedankenwandel statt Klimawandel“ oder „Opa, was ist ein Eisbär?“). Einige davon waren jedoch auch als Statement gegen Russlands Politik und den Ukraine-Krieg zu verstehen („Rettet die Ukraine. Rettet das Klima. Keine Millionen mehr für Putin“).

Eindrücke von der „Fridays for Future
Eindrücke von der „Fridays for Future"-Demo in Olpe anlässlich des zehnten Globalen Klimastreiks. Auch Solidaritätsbekundungen mit der Ukraine gibt es.  © Unbekannt | Britta Prasse

„Es liegt in unserer Verantwortung hinzusehen und endlich zu handeln. Die Profitgier der Monopolisten überwiegt der fossilen Unabhängigkeit – das darf nicht sein!“, machte Natalie Gierse den Standpunkt von „Fridays for Future“ klar. Die Forderung des 1,5-Grad-Ziels sei nicht verhandelbar und müsse aus Gründen der Klimagerechtigkeit eingehalten werden. „Das sind wir vielen Ländern schuldig“, so Gierse. Man müsse Verantwortung für die Menschen in vulnerablen Gegenden übernehmen statt weiter „die Grenzen des Wachstums im Kapitalismus auszutesten“.

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Man habe viel Hoffnung in die Bundestagswahl gesteckt, leitete Lea Klein vom Organisationsteam ihren Redebeitrag ein. „Das ist sechs Monate her und es ist nichts passiert“, so ihr ernüchterndes Fazit. Und das obwohl die Flutkatastrophe im Juli vergangenen Jahres „Zerstörung, Tote und Traumatisierte“ hervorgebracht hatte. „Wir Jugendliche müssen den Politikern erklären, was Klimapolitik bedeutet. Das ist peinlich!“

Eine Frau hält ein Transparent mit der Aufschrift „Solidarität mit der Ukraine“ in den Händen. 
Eine Frau hält ein Transparent mit der Aufschrift „Solidarität mit der Ukraine“ in den Händen.  © Unbekannt | Britta Prasse

Auch der Kreis Olpe habe erheblichen Nachholbedarf, um klimafreundlicher zu werden. „Statt so viel Geld in den Ausbau von Straßen und Kreisverkehren zu investieren könnte der Kreis vielmehr das Geld in sichere Fahrradwege stecken. In das, was sich die Menschen seit Jahren wünschen.“ Es müsse mehr Geld für den Klimaschutz ausgegeben, der ÖPNV besser ausgebaut und die RWE-Aktie abgeschafft werden. Es müsse nicht weniger als ein Kurs- bzw. ein Systemwechsel her.