Kreis Olpe. Nachdem jetzt auch ein Wolf in Attendorn gesichtet wurde, ist die Unsicherheit groß. Kann ich noch mit meiner Familie in den Wald gehen?
Obwohl mit der Sichtung eines Wolfes in Drolshagen die verbundenen Ängste und Sorgen nachvollziehbar sind, gibt Antonius Klein, Fachdienst Umwelt des Kreis Olpe, Entwarnung. Mittlerweile hat das Landesumweltamt (LANUV NRW) die Wolfsichtungen im Kreis Olpe nachweislich bestätigt.
„Wölfe meiden in der Regel die Nähe des Menschen.“ Die Tiere reagieren vorsichtig und ziehen sich langsam zurück. „Jüngere Wölfe, die gerade um diese Jahreszeit abwandern, sind da vielleicht etwas neugieriger“, erläutert Antonius Klein. Ein Grund zur Sorge bei Waldspaziergängen gebe es jedoch nicht. „Wir wissen gar nicht, ob sich der gesichtete Wolf überhaupt noch in der Gegend befindet“, berichtet Antonius Klein.
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Sollte es doch zu einer Begegnung kommen, wird folgendes Verhalten empfohlen: Nicht versuchen, sich dem Wolf zu nähern, ihn anzufassen oder zu füttern. Nicht weglaufen, am besten stehen bleiben und abwarten, bis der Wolf sich zurückzieht. Wenn man selbst den Abstand vergrößern will, langsam rückwärtsgehen. Man kann den Wolf auch vertreiben, indem man auf sich aufmerksam macht (laut ansprechen, in die Hände klatschen, mit den Armen winken). Jede Sichtung eines Wolfs sollte jedoch möglichst bald an das Landesumweltamt (LANUV NRW) weitergegeben werden.
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Jungwölfe wandern aus dem elterlichen Territorium ab
Trotz der Sichtung von einzelne Wölfe, ist die normale Sozialordnung des Wolfes das Rudel, das im Herbst aus dem Elternpaar, dem Nachwuchs aus dem Vorjahr und dem Nachwuchs aus demselben Jahr besteht. Mit 10 bis 22 Monaten wandern die Jungwölfe in der Regel aus dem elterlichen Territorium ab und suchen sich ein freies Revier, dabei legen sie manchmal Strecken von mehreren hundert Kilometern zurück.
„Es gibt Hunde, die sind dem Wolf zum Verwechseln ähnlich“, weist klein auf den Tschechoslowakischen Wolfshundes hin. Der bei uns vorkommende Eurasische Wolf (Canis lupus lupus) wird in etwa so groß wie ein Schäferhund. Die Fellfarbe besitzt einen grauen Grundton, kann aber auch ins gelbliche oder braune gehen. Die kleinen, dreieckigen Ohren stehen nach oben. Zusammen mit der spitzen, recht hellen Schnauze und den gelblichen Augen formen sie das markante Wolfsgesicht. Im Gegensatz zum deutschen Schäferhund ist der Wolf deutlich hochbeiniger. Der buschige Schwanz hängt meist gerade herab. Der Wolf frisst je nach Vorkommen verschiedene Wildtiere wie Rehe oder Wildschweine. Dabei jagt er vor allem junge, alte und kranke Beutetiere.
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In landwirtschaftlich genutzten Gebieten sind Risse von Nutztieren möglich. In Zusammenarbeit mit Experten der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes für den Wolf (DBBW) wertet das Land NRW regelmäßig sämtliche Sichtungen von Wölfen aus. Falls Hinweise auf ein für Menschen problematisches Verhalten von Wölfen nachgewiesen werden, bestehen bei einzelnen Exemplaren, die dem Menschen zu nahekommen oder wiederholt gesicherte Zäune überwunden haben, um Nutztiere zu töten, weitere Handlungsmöglichkeiten – letztendlich auch der Abschuss.
Kontakt zum Landesumweltamt aufnehmen
Landesumweltamt (LANUV NRW): werktags: Tel.: 02361-305-0, außerhalb der Geschäftszeiten und am Wochenende: Tel.: 0201-714488 (Bereitschaftszentrale), E-Mail: wolf_nrw@lanuv.nrw.de