Hünsborn. Die Arbeiten für das erste Projekt der GFO im Wendschen haben begonnen. In Hünsborn entsteht eine Seniorenwohnanlage.

Die Gemeinnützige Gesellschaft der Franziskanerinnen zu Olpe (GFO) betritt Neuland. „Es ist das erste GFO-Projekt im Wendschen“, sagt Ronald Buchmann, Leiter der GFO-Altenhilfe im Kreis Olpe, im Gespräch mit dieser Redaktion. Die Rede ist von der Seniorenwohnanlage im Neubaugebiet „An der Wahre“ am Ortsausgang von Hünsborn nach Oberholzklau. Nach jahrelangen Planungen ist es jetzt so weit. „Im Januar sind erste Arbeiten gemacht worden. Wir warten, dass die Firma Arns Bau zur Grundsteinlegung einlädt“, so Buchmann weiter. Und: „Errichtet wird eine Tagespflege mit 17 Plätzen, darüber hinaus elf Wohneinheiten mit unterschiedlichen Größen im Rahmen des Service-Wohnens.“

Zur Vorgeschichte. Ursprünglich plante die GFO eine Anlage mit 24 Seniorenwohnungen auf dem Grundstück gegenüber dem Nahkauf-Parkplatz. Kern des jetzigen Nutzungskonzeptes ist die Einrichtung von Tagespflegeplätzen im Erdgeschoss. Im Wendener Bau- und Planungsausschuss im Juni 2020 hatte Ronald Buchmann die geänderte Planung so begründet: „Wir sind weg vom ursprünglichen Konzept und dahin, was im Moment die höchste Nachfrage bei Senioren hat. Das ist die Tagespflege. Dort gibt es die beste finanzielle Absicherung durch die sozialen Systeme. Deshalb haben wir umgeplant. Mit kompletter Bewohnung hätten wir die Bewirtschaftung nicht darstellen können.“

Liste mit Interessenten

Schon vor drei Jahren hätten sich die ersten Interessenten für eine Wohnung gemeldet, berichtet Buchmann. Um die Attraktivität weiß auch Oliver Hürtgen, Einrichtungsleiter des Gerhardus-Hauses in Drolshagen, zuständig für GFO-Mobil im Kreis Olpe und auch für das Projekt in Hünsborn: „Barrierefreier Wohnraum ist im Wendschen in dieser Lage mit guter Infrastruktur schwer zu finden.“ Auf der bisherigen Liste der Interessenten für die Wohnungen stehen laut Buchmann ausschließlich Senioren.

Kriterien für die Vergabe der Wohnungen gebe es aber keine, sondern es gehe nach dem Prinzip „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Es handele sich um frei vermietbaren Wohnraum: „Diesen bieten wir an mit unterschiedlichen Dienstleistungen.“ Das kann zum Beispiel „Essen auf Rädern“ sein, ein Hausmeisterservice oder auch das Putzen der Wohnung. Letztlich könne die GFO alles anbieten, so Buchmann. Die Bewohner können aber frei wählen, welchen Service von welchem Anbieter sie in Anspruch nehmen.

Es soll auch einen Gemeinschaftsraum für alle Mieter geben. „Dort können Geburtstagsfeiern stattfinden. Er kann auch genutzt werden für gemeinsame Sportgruppen oder Sitztanz. Das ist ein ganz breites Spektrum“, sagt Buchmann. Es werde auch einen festen Ansprechpartner für die Mieter im Service-Wohnen geben, erläutert Oliver Hürtgen.

Die Tagespflege soll vom Bereich des Service-Wohnens abgekoppelt werden. So wird es unterschiedliche Eingänge geben. Die Hünsborner Tagespflege soll über das Gerhardus-Haus in Drolshagen mit versorgt werden.

+++ Lesen Sie auch: Erste Flüchtlinge aus der Ukraine angekommen +++

Ein Anliegen der GFO sei es auch, im Gemeinwesen tätig zu sein, betont Ronald Buchmann: „Wir gehen auf die Gemeinde zu. Die Senioren brauchen die Anbindung an den Ort.“ Es sollen Verbindungen zu Vereinen und Ehrenamtlichen geschaffen werden sowohl zur Tagespflege als auch zu den Mietern.

Gehobener Standard

Die elf Wohnungen haben laut Buchmann einen gehobenen Standard: „Das ist kein sozialer Wohnungsbau. Es wird gebaut mit hochwertigen Materialien.“ Es werde sehr viel Wert gelegt auf Ökologie. Gas und Öl würden bei der Beheizung nicht mehr die bestimmenden Faktoren sein, sondern Erdwärme und Wärmepumpentechnik.

„Ich glaube, es wird ganz schön“, meint Buchmann. Und Oliver Hürtgen ist sich sicher: „Herr Arns kommt aus Hünsborn und hat ein großes Interesse, dass es ein schönes Objekt wird.“ Zur Nachfrage, wann die zweigeschossige Seniorenwohnanlage fertig sein soll, sagte Buchmann: „Wir hoffen, dass wir Mitte 2023 rein können.“

Auf Anfrage teilte Bernd Arns, Geschäftsführer von Arns Bau, mit, dass die Grundsteinlegung kurz vor Ostern stattfinden soll: „Wir wollen erst noch die Bodenplatte machen.“ Bisher seien Ausschachtungen und Fundamentierung erfolgt. Ein Blick auf das Areal zeigt bereits, wo die Seniorenanlage entstehen soll. „Die Konturen des Gebäudes werden sichtbar“, sagt Bernd Arns.