Kreis Olpe. Nach den Corona-Lockerungen buchen wieder mehr Kunden im Kreis Olpe Reisen ins Ausland. Einige sind jedoch wegen des Ukraine-Kriegs verunsichert.
Wahrscheinlich war sie nie weg, die Reiselust im Kreis Olpe. Sie wurde unterdrückt wegen Corona. Aber mit den anstehenden Lockerungen leuchten Traumstrände und ferne Länder wieder am Horizont – fast zum Anfassen nah. Doch trauen sich Reiselustige im Kreis Olpe wieder einen Sommerurlaub zu buchen?
Kunden im Kreis Olpe nutzen häufig Flextarife
Expertin Sabine Homrighausen sagt: „Ja, die Leute sind voller Vorfreude und die Reiseveranstalter bieten mit zugebuchten Flextarifen die Möglichkeit, kurzfristig umbuchen und stornieren zu können. Dadurch gehen die Kunden kein großes Risiko ein und sicherten sich deshalb bis Ende Februar die Frühbucherpreise“, erklärt die Inhaberin des Reisebüros „Reiseglück Lennestadt“ in Altenhundem. Und natürlich fühlten sich die Leute durch die Impfungen jetzt sicherer.
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Die Trendsetter haben sich in der Pandemiezeit nicht verschoben. Die Sonne lockt wieder ans Mittelmeer, nach Spanien, Griechenland, Italien, „aber seit Januar verzeichnen wir auch wieder verstärkte Nachfragen nach Fernreisen, also USA, Kanada, Mauritius oder Malediven.“ Gerade die USA war durch die erschwerte Reisebeschränkungen in noch weitere Ferne gerückt. Aber viele Beschränkungen sind aufgehoben. Seit Donnerstag, 3. März, gibt es aus keine Hochrisikogebiete mehr. „Familien zum Beispiel mit ungeimpften Kindern müssen jetzt nach der Rückreise aus solchen Gebieten nicht mehr in Quarantäne, das wird die Reiselust noch mal beflügeln“, glaubt die Reisefachfrau.
Dennoch bleiben auch die innerdeutschen Reise-Hotspots im Kurs, besonders bei Älteren, die der dauerhaften Beruhigung der Coronalage noch nicht trauen. „Diese buchen immer noch erdgebundene Ziele in Deutschland oder Österreich. Aber bei Familien vermerken wir die Nachfrage nach All-inclusive-Reisen in die Sonne.“ Denn nach zwei durchwachsenen Sommerurlauben in Ferienwohnungen ist die Sehnsucht nach einem Urlaub mit einer Sonnen- und Nichtstun-Garantie groß.
Preisniveau ist durch die allgemeine Inflation gestiegen
Das Preisniveau hat sich nur etwas verändert, ein Plus von etwa fünf Prozent sind derzeit allgemeines Inflationsniveau. Wer jetzt noch nicht gebucht hat, sollte dies zeitnah tun, empfehlen die Reisebüros. „Die Preise werden in Richtung Sommer steigen, weil das Angebot geringer wird und viele Häuser auch noch nicht zu 100 Prozent auslasten“, glaubt Sabine Homrighausen.
„Wir merken, dass die Leute rauswollen“, kann auch Martin Hütte, Inhaber des Sonnenklar-Reisebüros in Olpe, die wieder entfachte Reiselust bestätigen. Schon vor rund vier Wochen haben ihn viele Anfragen zu Reisen in den Oster- und Sommerferien erreicht. „Bei den Buchungen sind wir mittlerweile wieder auf dem Niveau von 2019 angekommen“, so Hütte. Vor allem das südliche Europa und die Türkei sind als Urlaubsziele beliebt.
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Allerdings hat der Ausbruch des Ukraine-Kriegs für einen Knick in der Reise-Euphorie gesorgt. „Einige Kunden fragen schon nach, wie das jetzt mit dem gesperrten Luftraum aussieht. Aber im Grunde betrifft das in erster Linie Geschäftskunden, die beispielsweise nach China oder Japan fliegen und dann einen Umweg in Kauf nehmen müssen“, erklärt Hütte. Einige Kunden, die beispielsweise mit einem Trip in die lettische Hauptstadt Riga geliebäugelt hätten, seien zögerlich. Zu nah ist das Kriegsgebiet und damit die Gefahr. „Die meisten unserer Kunden entscheiden sich deswegen für einen Spanien-Urlaub. Auch, weil Spanien nicht abhängig vom russischen Gas ist, sondern seine Vorräte hauptsächlich aus Marokko bezieht“, so Hütte.