Attendorn. Attendorner Poskebrüder blicken nach der Corona-Pause optimistisch nach vorne. Allerdings müssen sie auf den Auftakt am Alten Markt verzichten.

Eigentlich wollte der Osterfeuerverein mit seinen vier noch unselbstständigen Abteilungen Ennester Pote, Kölner Poorte, Niederste Poorte und Waterpoote am 5. März offiziell in das Jubiläumsjahr „800 Jahre Attendorn“ starten. Doch die am Samstag auf dem Alten Markt geplante Veranstaltung mit Bürden binden, Fackeln herstellen, Aufstellen eines kleinen Osterkreuzes und gemeinsamem Wurstessen fällt aus organisatorischen Gründen aus.

„Der Marktplatz ist noch Baustelle“, berichtet Olaf Homberg, 2. Vorsitzender des Gesamtvereins. Dabei hatte sich nicht nur Homberg so auf diese gemeinsame Präsentation des einzigartigen Osterbrauchtums im Jubiläumsjahr gefreut. Nach der zweijährigen Corona-Zwangspause blicken die Attendorner Poskebrüder und -schwestern aber verhalten optimistisch in die Zukunft.

Holzstellen am 12. März

„Alle anderen Veranstaltungen sollen stattfinden“, betont Olaf Homberg. Unter der Überschrift „Wir machen ein Osterfeuer!“ schreibt Poskevater Alexander Tarnow auf der Homepage der Ennester Pote: „,Dass das mal eine Meldung und einen eigenen Brief wert sein würde, hätten wir vor zwei Jahren auch nicht gedacht. In diesen Tagen haben die Verantwortlichen bei Bund und Ländern beschlossen, die strengen Coronabeschränkungen so weit zu lockern, dass wir wieder daran denken dürfen, Holz stellen zu gehen und uns an Ostern zu unseren wunderbaren Traditionen zu treffen. Einige Einschränkungen sind zwar immer noch nicht zu vermeiden, aber insgesamt sieht es für die nächsten Wochen sehr gut aus. Die ursprünglich geplanten Versammlungen der Pote und des Gesamtvereins werden allerdings aus Gründen des Infektionsschutzes auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Genaue Termine stehen noch nicht fest, aber wir werden Euch natürlich rechtzeitig informieren.“

Zum ersten Holzstellen nach der langen Corona-Pause trifft sich die Ennester Pote am 12. März. Auch das fünftägige Jubiläumsfest der Schützengesellschaft 1222 hat Poskevater Tarnow im Blick. So findet das Antreten der Poskebrüder zum Sternmarsch bereits am Freitag, 1. Juli, statt – einen Tag früher als gewohnt. Ein weiteres Highlight im Jubiläumsjahr ist das Anzünden und Abbrennen des Kohlenmeilers vom 12. bis 21. August auf dem Osterkopp der Waterpoote. Bei dieser Gemeinschaftsaktion der vier Po(o,r)ten gibt es rund um den Kohlenmeiler viele attraktive Veranstaltungen und Angebote. Die Niederste Poorte will sich am 19. März zum ersten Holzstellen treffen. Bereits am 4. März kommen die Poskeväter zu ihrer Versammlung zusammen.

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„Danach wissen wir mehr“, sagt Olaf Homberg vom Gesamtverein. Wie berichtet, stehen in diesem Jahr grundlegende organisatorische Veränderungen des Attendorner Osterbrauchtums an. So erhält der Gesamtverein eine neue Vorstandsstruktur und eine zeitgemäße Satzung. Auch muss ein Nachfolger für Dechant Andreas Neuser als 1. Vorsitzender gewählt werden. Die vier Po(o,r)ten – das sind die nach den ehemaligen Stadttoren benannte Waterpoote, Niederste Poorte, Kölner Poorte (gegründet 1922) und Ennester Pote – werden eigenständig und erhalten ebenfalls Satzungen, die an das neun Seiten umfassende neue Statut des Osterfeuervereins angelehnt sind. „Der Pastor darf aus kirchenrechtlichen Gründen nicht mehr Vorsitzender sein“, erklärte Homberg, 2. Vorsitzender des Gesamtvereins und Kassierer der Waterpoote.