Attendorn. Seit letzter Woche ist eine Corona-Teststation an der Kölner Straße in Attendorn geschlossen. Der Kreis Olpe spricht von „erheblichen Mängeln“.

„Wir waren eine gute Teststelle und haben sorgfältig gearbeitet“, sagt der 20-jährige Mann aus Attendorn, der erst vor wenigen Wochen eine eigene Corona-Teststation auf dem Gelände einer Tankstelle an der Kölner Straße 86 in Attendorn eröffnet hatte. Dabei handelte es sich um ein Testzentrum des überregional agierenden Betreibers „Coronapoint“, der deutschlandweit Menschen auf eine mögliche Infektion testet. Bis vor wenigen Tagen auch in der Hansestadt, doch mittlerweile ist die Station direkt gegenüber der Mubea-Hallen geschlossen.

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Der Grund: Das Gesundheitsamt des Kreises Olpe, das für die Beauftragung bzw. Erlaubnis der privat betriebenen Teststationen zuständig ist, hat laut eigener Aussage bei einer Kontrolle erhebliche Mängel festgestellt. Und zwar in einem solchen Ausmaß, dass der Kreis dem jungen Attendorner umgehend die Erlaubnis entzog und die Schließung der Teststelle anordnete. Diese Kontrolle fand laut Angaben des Kreises vergangene Woche Donnerstag, 17. Februar, statt. Noch am selben Tag habe die Behörde dem Mann mitgeteilt, dass er keine weiteren Personen mehr testen dürfe.

Betreiber widerspricht den Vorwürfen

Es gehört zur Aufgabe des Gesundheitsamtes, die mehr als 70 Bürgerteststellen im Kreis Olpe zu überprüfen und dabei zu schauen, ob die Betreiber alle Hygienevorgaben einhalten und die Tests korrekt durchgeführt werden. In dem nun öffentlich gewordenen Fall wurden diese Vorschriften offenbar nicht eingehalten. Auf Nachfrage dieser Redaktion, welche konkreten Mängel bei dem Attendorner Betreiber aufgefallen seien, erklärt Kreissprecherin Stefanie Gerlach: „Im Wesentlichen handelte es sich um Mängel, die dem Bereich Hygiene und der Nutzung der vorgeschriebenen persönlichen Schutzausrüstung zuzuschreiben sind.“ Eine Gefahr für die Getesteten, sich vor Ort aufgrund der genannten Mängel anzustecken, sah der Kreis Olpe aber nicht.

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Der junge Mann aus Attendorn widerspricht diesen Vorwürfen vehement und erklärt im Gespräch mit dieser Redaktion, dass er sein gewissenhaftes Vorgehen unter anderem anhand von Belegen nachweisen könne. Vor allem aber der Vorwurf, er habe nicht ausreichend Schutzausrüstung vorgehalten, sei falsch, so der Attendorner. Laut eigener Aussage wolle er noch mal das Gespräch mit dem Kreis, der ihm Mitte Dezember die Erlaubnis für seine Teststelle „Coronapoint Attendorn“ gegeben hatte, suchen.

Es ist im Übrigen das erste Mal, dass das Gesundheitsamt des Kreises einem Teststellen-Betreiber die Erlaubnis entzogen hat. Im Regelfall würden kleinere Mängel von den Betreibern unverzüglich behoben. Im Sommer letzten Jahres, verrät Stefanie Gerlach, sei jedoch die Schließung einer anderen Teststation im Kreisgebiet vorbereitet worden, dazu sei es dann aber nicht mehr gekommen, weil diese Teststelle vom Betreiber vorab eigenständig geschlossen worden sei.