Attendorn. Die Attendorner Künstlerin Marlies Backhaus hat das Thema „Feuer löschen“ aufgegriffen. Macht Sinn, gab es am Feuerteich einst einen Löschteich.
Der Skulpturenweg zum Thema Brauchtum und Stadtgeschichte der 800 Jahre alten Hansestadt Attendorn nimmt sichtbare Gestalt an: Seit Donnerstag steht am Parkdeck Feuerteich das Kunstwerk „Feuer löschen“ von Marlies Backhaus. Die Künstlerin aus Attendorn hatte sich im vergangenen Jahr mit ihrem Entwurf an einem Leader-Projekt-Aufruf beteiligt und den Zuschlag der Jury erhalten. Das Thema „Feuer löschen“, dargestellt mit den drei großen Flammen, erschien Marlies Backhaus als passend. Denn an der Stelle, wo heute die Autos parken, existierte laut Stadtarchivar Otto Höffer bis in die 1880er Jahre noch ein Löschteich.
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Der kleine Biekegang speiste damals den Löschteich mit Wasser und dieser konnte an zwei Stellen geöffnet werden, so dass die Stadtgräben geflutet wurden. In Brandfällen konnten sich die Attendorner Bürger dann mit Ledereimern am Wasser bedienen und die Brände löschen. Nachdem der Teich zugeschüttet worden war, stand dort bis in die 1960er Jahre das Feuerwehrhaus, das heute bekanntlich am Kölner Tor beheimatet ist. In nächster Zeit soll neben dem Kunstwerk auch eine Infotafel über Historisches informieren.
Vier Kunstwerke zu vier Themen
Insgesamt werden in Attendorn im Rahmen dieses von Leader geförderten Projektes vier Kunstwerke aufgestellt – und zwar zu den Themen Osterbrauchtum, Karneval, Stadtgeschichte und Schützenbrauchtum. Das Werk von Marlies Backhaus gehört zu letztgenannter Kategorie. Die weiteren Objekte würden laut Stadt zeitnah folgen.
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Die Installation aus Cortenstahl ist rund drei Meter hoch. Mit einem Kran wurde das Kunstwerk, erbaut von Metallbaumeister Olaf Geschwinde und seinem Team aus Attendorn, am Donnerstag auf seinen vorgesehenen Platz vor dem Parkdeck am Ennester Tor gehoben. Und es blieb trotz des Sturms standhaft. „Das Kunstwerk ist so schwer, dass es nicht einfach umfallen kann. Obwohl es am Donnerstag schon geschwankt hat“, betont Künstlerin Backhaus mit Blick auf die Sturmböen. Die Gesamtkosten für den Skulpturenweg liegen bei gut 200.000 Euro, finanziert wird das Projekt zum einen durch Leader, aber auch durch die beteiligten Vereine und die Stiftung der Sparkasse.