Kreis Olpe. Umweltschützer bestehen auf Umweltprüfung vor Ersatzneubau der maroden Brücke. Redakteur Josef Schmidt: „Eine bitte Satire.“

Die chinesische Delegation wollte sich ein Bild machen über den künftigen Windpark bei Heinsberg und fragte den Chefplaner nach der bisherigen Planungszeit. Als die Antwort lautete: „...etwa acht Jahre“, wies der Delegationschef die Dolmetscherin zurecht, bitte korrekt zu übersetzen. Der Mann aus Fernost wurde fast zornig, als er dreimal die gleiche Antwort bekam, weil er sicher war, es müsse „acht Monate“ heißen. Als das Missverständnis geklärt war, amüsierte sich die eine Hälfte der Delegation, die andere war entsetzt.

+++ Lesen Sie hier: A45-Sperrung: Was Firmen für ihre Mitarbeiter tun +++

Ökologischer Untergang des Abendlandes

Hier und heute geht es nicht um Windräder. Sondern um eine Autobahnbrücke. Und wieder stehen sich Umweltschutz und Planungszeit unversöhnlich gegenüber. Nachdem NRW-Spitzenpolitiker über den Verzicht der Umweltverträglichkeitsprüfung nachgedacht hatten, fürchten Umwelt-Organisationen den ökologischen Untergang des Abendlandes. Was aber erst, wenn am Brücken-Standort Schlingnattern, Rotmilane oder Dunkers Quellschnecke gesichtet werden? Satire? Mal sehen.

Vielleicht schaut in drei Jahren wieder eine chinesische Delegation vorbei, um zu sehen, wie lange der Konkurrent aus Europa braucht, eine lebenswichtige Verkehrsader zu reparieren. Die Dolmetscherin tut mir jetzt schon leid.