Lennestadt. Der Kreiskarneval am 29. Januar findet wegen Corona nicht statt und auch die Schunkelnde Sauerlandhalle der Lennestädter Zipfelmützen fällt aus.

Narren gehören in der Regel zu den größten Optimisten, frei nach Paragraph 3 des „Kölschen Grundgesetzes“: „Et hätt noch immer jot jejange“. Aber die Hoffnung, dass es in diesem Jahr einen halbwegs normalen Karneval geben wird, schwindet. Die Karnevalsgesellschaft Meggen 1897 und auch die Lennestädter Zipfelmützen schafften jetzt als erste Veranstalter im Ostkreis Fakten: Der Kreiskarneval, der am 29. Januar in der Sauerlandhalle stattfinden sollte und von der KG Meggen ausgerichtet wird, ist abgesagt und auf den 26. November verschoben worden. Schon im letzten Jahr musste der Kreiskarneval wegen der Pandemie ausfallen. Die „Schunkelnde Sauerlandhalle“ der Lennestädter Zipfelmützen, terminiert für den 19. Februar, fällt ebenfalls aus.

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Mit der überraschenden Ankündigung des NRW-Ministerpräsidenten Mitte Dezember, dass der Sitzungskarneval in NRW in diesem Jahr ausfallen soll, hatte die jecke Euphorie schon kurz nach dem Sessionsstart einen Dämpfer erfahren. Bis heute wurde die Absage, die auf einem Gespräch mit Vertretern einiger Karnevalsvereinigungen beruhte, nicht konkret in eine Verordnung oder einen Erlass gegossen.

Karnevalssitzungen nicht zu verantworten

Allerdings steht die Begründung heute mehr denn je außer Frage. Die Inzidenzen steigen wieder und die hochansteckende Virus-Variante Omikron ist im Kreisgebiet noch gar nicht richtig angekommen. Veranstaltungen, bei denen sich viele Menschen in engen Innenräumen begegnen, seien in den nächsten Monaten nicht verantwortbar, hatte Ministerpräsident Wüst damals gesagt. Dies gelte für Karnevalsbälle, Partyformate und gesellige Karnevalssitzungen. Vor diesem Hintergrund hat die KG Meggen nun die Konsequenz gezogen und den Kreiskarneval in Absprache mit den 17 Karnevalsvereinen und -gesellschaften im Kreiskarnevalsverbund Olpe vom 29. Januar auf den 26. November verschoben.

KG Meggen hat Plan B

Diesen Plan B hatten die Meggener Karnevalisten schon seit September 2021 in der Tasche. „Ganz normal planen, flexibel sein und improvisieren, je nach Coronalage“, hatte die Vorsitzende Silke Berghoff damals das Planungskonzept für die neue Session vorgegeben. Auch die Lennestädter Zipfelmützen sehen keine Perspektive für die Schunkelnde Sauerlandhalle 2022 und haben die Veranstaltung „schweren Herzens“ ebenfalls abgesagt. „Wir sind absolut der Meinung, dass dies die einzig richtige Entscheidung ist“, heißt es in einer Rundmail an die Zipfelmützen-Familie.

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Viele Vereine, Gesellschaften und Veranstalter werden in den nächsten Wochen folgen. Viele warten noch auf die offizielle Absage durch die Landesregierung, um Rechtssicherheit im Hinblick auf bereits vertraglich gebuchte Programminhalte, Künstler, Bands oder Tanzgarden zu bekommen.

Fest steht, der „Saalkarneval“ 2022 wird wohl – wenn überhaupt- in den eigenen vier Wänden stattfinden. Schade für die Karnevalisten, aber – so heißt es in den Paragraphen 1 und 7 des Kölschen Grundgesetzes - „Et es wie et es“, und „Wat wellste maache“.