Kreis Olpe. Die Jecken im Kreis planen die Session 2022 mit allem drum und dran - trotz Corona. Plan B ist aber immer dabei. Was die Vereine vorhaben.
Darauf mussten Vorstand, Elferrat, Garden, Wagenbauer und alle Mitglieder der Karnevalsgesellschaft „Die Kattfiller“ aus Attendorn lange warten. Endlich konnten sie sich bei der Jahreshauptversammlung in der Stadthalle wieder in größerer Zahl treffen – natürlich unter Corona-Bedingungen, aber immerhin. Aber wie geht es mit dem Karneval in der Hansestadt und im Kreis Olpe weiter? Wie sieht die Session 2021/22 aus?
Marc Rohrmann, einstimmig wiedergewählter Präsident der Karnevalsgesellschaft Attendorn, schaute vorsichtig optimistisch nach vorne und freut sich „auf ein Wiedersehen am 11.11. zum Sessionsauftakt“ auf dem Alten Markt. Rohrmann: „Meine Botschaft lautet. Wir werden feiern. Karneval ist in Planung. Wir werden Prinzen präsentieren.“
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Ab Oktober sollen die Wagenbauer anfangen können. Dabei setzt das Konzept des Vorstands auf „viel Eigenverantwortung“ der einzelnen Gruppen. Sie müssen die Einhaltung der 3G-Regel, später vielleicht sogar die 2G-Regel, im Blick haben. „Nur Wagenbauer haben dort etwas zu suchen“, betonte der Präsident. Und die müssen geimpft, genesen oder getestet sein.
Ob die Motiv- und Prunkwagen beim Veilchendienstagszug am 1. März 2022 oder einen Tag zuvor beim Kinderzug unter Corona-Bedingungen laufen können, kann jetzt niemand sagen. Das gilt auch für die anderen Großveranstaltungen wie Herren- und Prunksitzung, Kinderkarneval oder Gardebiwak. Aber vielleicht gibt es eine Alternative, wenn die Züge im Jubiläumsjahr „800 Jahre Stadt Attendorn“ ausfallen müssten. Dann will die Karnevalsgesellschaft mit der Stadt über einen Jubiläumsumzug im Sommer sprechen.
Auch der Karnevalsverein Schönau-Altenwenden muss sich der unklaren Situation stellen. Rüdiger Lazar, Erster Vorsitzender: „Zu den Zeltveranstaltungen haben wir uns schon konkrete Gedanken gemacht, zum Rosenmontagszug noch nicht. Die aktuelle Corona-Schutzverordnung lässt es zu, dass im Zelt mit der 3G-Regel gefeiert werden darf.“ Die Planung stehe größtenteils. Auch Absagen seien möglich ohne finanzielle Verluste, da auf externe Künstler verzichtet werde. Konkret handele es sich zunächst um den Samstag nach dem 11.11., wenn der neue Prinz proklamiert werde, dann der Altweiberkarneval und die Prunksitzung. Nach dem Rosenmontagszug finde ebenfalls eine Zeltveranstaltung statt.
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Lazar zum Thema Umzug: „Da sehen wir die meisten Fragezeichen. Wir können die Menschen, die an der Straße stehen, ja nicht kontrollieren. Im Zelt ist das eher machbar, es ist aber eine Mammutaufgabe für alle Vereine, die im Zelt feiern.“ Zunächst müsse der Verein die nächste Corona-Schutzverordnung abwarten: „Wenn wir eine Auflage bekämen, dass wir nur 500 Menschen ins Zelt lassen dürften, müssten wir neu überlegen, ob es sich dann rechnet.“ Hintergrund: Normalerweise passen deutlich über 1000 Menschen ins Festzelt.
Zunächst blickten die Schönauer Narren auf die Prinzenproklamation am Samstag, 13. November: „Wir möchten schon gerne einen neuen Prinzen wählen“, sagt der Vereinsvorsitzende.
Die Lennestädter Narren bleiben recht entspannt. „Wir planen so, als ob nichts wäre“, sagt Martin Hein, Präsident der Roten Funken in Saalhausen. Das gelte für alle Veranstaltungen. Los geht es am 6. November mit dem Sessionsauftakt. Natürlich wissen auch die Roten Funken um das Virus. „Sollte eine Veranstaltung überhaupt nicht funktionieren oder die Auflagen zu hoch sein, dann machen wir einen Haken dran oder feiern abgespeckt ohne Auswärtige unter uns“, so Hein.
Auch die Grevenbrücker Narren sind auf „Feiern“ programmiert. Am 11.11 soll die Proklamation des neuen Dreigestirns im kleinen Rahmen starten, am 13. November die Jetzt-Geht’s-Los-Party.
Kreiskarneval am 29. Januar 2022
In Meggen ist die Ausgangslage anders, denn die Karnevalsgesellschaft ist 2022 Ausrichter des Kreiskarnevals, einer Großveranstaltung mit 1000 feiernden Jecken, ein Höhepunkt in jeder Session. Nachdem die KG Neuenhof auf die Ausrichtung verzichtet, haben nun die Meggener das Zepter in der Hand. Wenn möglich, soll der Kreiskarneval am 29. Januar 2022 über die Bühne gehen, wenn nicht, wird er in den November 2022 verschoben. „Ganz normal planen, flexibel sein und improvisieren, je nach Coronalage“, gibt Vorsitzende Silke Berghoff das Motto für alle Veranstaltungen vor. Alles ist möglich!
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In diesem Jahr sollte Schlagersängerin Anna Maria Zimmermann in der Prunksitzung für Stimmung sorgen. Diese musste ausfallen, der Auftritt der Sängerin wurde um ein Jahr nach 2022 schoben. Auch DJs und Kapellen wurden schon gebucht – natürlich mit Absage- oder Verschiebeoption. Silke Berghoff. „Wenn die bei uns nicht auftreten können, können sie es woanders auch nicht. Der eine ist von dem anderen abhängig.“ Deshalb gebe es hier kaum Probleme.
Jutta Nebeling, Chefin der Dräulzer Weiberfastnacht, will mit Bürgermeister Berghof die Optionen ausloten: „Momentan kann ich noch nichts Konkretes sagen.“ Auch die von ihr geplante Stabübergabe an eine Nachfolgerin sei offen: „Vielleicht Ende Oktober, Anfang November.“ Grundsätzlich sehe sie der neuen Session „mit gemischten Gefühlen“ entgegen. In der Vierjahreszeitenhalle könnte sie sich eine Veranstaltung nach 2G vorstellen, was mit dem Umzug sei, stehe in den Sternen.