Kreis Olpe/Attendorn. Die erste Kinderimpfaktion im Kreis Olpe fand starke Resonanz. Die 120 Termine waren sofort vergriffen. Zwei Clowns sorgten für Ablenkung.

Gleich alle 120 Termine für die erste Kinderimpfung im Impfzentrum in Attendorn waren vergeben: Termine konnten im Vorfeld auf dem Buchungsportal des Kreises Olpe für Freitag geblockt werden. Und davon machten viele Eltern Gebrauch. Das Team vor Ort war nicht nur mit zwei Clowns bestens vorbereitet auf die kleinen Gäste. Eine hervorragende Organisation sorgte dafür, dass es keine langen Wartezeiten für die Kids mit ihren Eltern gab. Wir schauten uns die erste Aktion für Kinder vor Ort an.

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Hanna (10) ist eine der ersten Kids an diesem Tag. Nach gut 30 Minuten ist alles erledigt. Zusammen mit ihrer Mutter war sie heute hier. „Mein Opa ist an Corona gestorben“, erzählt sie traurig. „Da wollte ich auf jeden Fall geimpft werden, denn so eine doofe Krankheit soll keiner mehr bekommen.“ Und der kleine Pieks, den steckt sie mit einem Lächeln weg.

Späße von Dr. Pille-Palle

Auch Ingo (6) hat die Impfung schon geschafft. Er freut sich gerade über die Späße von Dr. Pille-Palle, alias Gianna Matysek. Zusammen mit Doktor Pusteblume (Stefan Vogel) ist sie heute im Einsatz, um die Kinder abzulenken und die Angst vor der Spritze zu nehmen. Lustige Seifenblasen kommen aus ihrer Maschine. Außerdem bastelt sie Schwerter und Hüte aus Luftballons. Für Mutter Melanie aus Dünschede war die Impfung ihres Sohnes sehr wichtig. „Er hat einige Vorerkrankungen im Bereich der Atemwege und da wäre eine Coronainfektion fatal. Da es jetzt das Angebot gibt, haben wir das auch sofort genutzt.“

Weitere Termine nach Verfügbarkeit der Impfstoffe

Neue Termine werden abhängig von der Verfügbarkeit des Impfstoffs geplant und bekanntgegeben.

Geimpft wird mit dem Vakzin von Biontech/Pfizer, allerdings extra für Kinder.

Erkennbar an der orangen Kappe der Impfampullen und der Spritzen. Diese sind bei den Erwachsenen violett.

Eine zweite Impfung der Kinder ist nach rund drei Wochen möglich.

Leonora (9) aus Drolshagen ist mit ihrem Vater zur Impfung gekommen. „Der Rest der Familie ist durchgeimpft, und da wollte unsere Tochter auch.“ Einen Termin habe er sofort bekommen. „Das ging recht einfach.“

Christopher ist abgelenkt durch Dr. Pusteblume und bekommt den Einstich gar nicht mit…
Christopher ist abgelenkt durch Dr. Pusteblume und bekommt den Einstich gar nicht mit… © Barbara Sander-Graetz

Durchgeimpft ist auch die Familie von Cooper (11) aus Fretter. „Gleiches Recht für alle“, schmunzelt seine Mutter. Cooper hingegen steht schon beim Waffelstand von Ralf „Nelly“ König an. „Den Duft haben wir schon in der Impfkabine in der Nase gehabt.“ Jeder, der möchte, kann nach der Impfung kostenlos eine Waffel, Kakao oder einen Kaffee bekommen. Das verkürzt und versüßt die Wartezeit bis zum Auschecken.

In der Impfkabine ist Dr. Pusteblume im Einsatz. Leo und seine Schwester Fine sollen die Impfung bekommen. Während Leo, ganz großer Bruder, die Impfung schon bekommen hat, hat Fine Angst vor der Spritze. Doch als Dr. Pusteblume loslegt, bekommt sie den kleinen Picks gar nicht mit.

„Wir sind auch in Krankenhäusern und im Kinderhospiz im Einsatz“, erzählt Gianna Matysek. „Für manche Kinder ist halt das ganze Umfeld, die vielen Menschen und auch die Spritze Furcht einflößend. Eine kleine Ablenkung erleichtert da die Arbeit.“

Landrat lässt sich boostern

Lina (8) ist mit Mama und Papa da. Sie bekommt ihre Impfung von Sandra Walter. Die kennt sie schon als medizinische Fachangestellte aus ihrer Hausarztpraxis. Arm frei, Impfung gegeben, Pflaster drauf und hin zu Waffeln und Kakao.

Stefan Spieren, Leiter des Impfzentrums, Andreas Sprenger, Leiter der Koordinierenden Covid-Impfeinheit des Kreises Olpe und Torsten Tillmann vom DRK Kreisverband sind zufrieden über den reibungslosen Verlauf am ersten Kinderimpftag.

Wer Fragen hatte, konnte diese direkt am Eingang mit einem Kinderarzt besprechen. Drei weitere Ärzte standen ebenfalls für Fragen zur Verfügung. „Aber der Bedarf war gering“, so Dr. Stefan Spieren „Wer heute zur Impfung kommt, der hat sich bewusst dazu entschlossen und sich daher auch schon informiert.“

Einer, der die Gunst der Stunde nutzte, war auch Landrat Theo Melcher. Auch er wollte sich informieren, wie der erste Kinderimpftag verläuft. „Das habe ich gleich genutzt, um mich boostern zu lassen.“