Attendorn. Zu wenig Bürger aus Attendorn äußern den Wunsch nach einem Glasfaseranschluss. Nur in Windhausen wird die definierte Rücklauf-Quote erreicht.

Das Interesse der Attendorner Bürger an einem Glasfaseranschluss hält sich offenbar in Grenzen. Zwar haben sich annähernd 1300 Haushalte von Mooskamp und Mühlhard, aus Ennest, Helden, Neu-Listernohl und Windhausen für einen Breitbandausbau entschieden, allerdings reichen diese Rückläufe der Deutschen Glasfaser GmbH nicht aus, um den privatwirtschaftlichen Ausbau in der Hansestadt voranzutreiben. Zuletzt hatte das Unternehmen nach Rücksprache mit der Stadt die Frist für die Interessensbekundung aus der Bürgerschaft noch mal verlängert – bis vergangenen Samstag.

„Während neben Wenden und Drolshagen nun auch die Ortsteile der Kreisstadt Olpe die neue Infrastruktur erhalten, wird die Interessensbekundung für den geplanten Glasfaserausbau in Teilbereichen von Attendorn vorerst ausgesetzt“, heißt es in einer Mitteilung der Deutschen Glasfaser, die unserer Redaktion vorliegt. Das Unternehmen hatte von Beginn an betont, das schnelle Internet den Bürgern nur dann ins Haus zu legen, wenn sich mindestens 40 Prozent der Haushalte in definierten Gebieten dazu entscheiden würden. Geworben hatte die Deutsche Glasfaser mit vergünstigten Konditionen und der Zusage, den Anschluss kostenfrei zu verlegen, wenn der Kunde einen Tarif mit einer Mindestdauer von zwei Jahren unterschreiben würde.

Im Gesamtergebnis 26 Prozent

An die 40-Prozent-Quote, die den Ausbau für das Unternehmen erst wirtschaftlich mache, sei jedoch nur Windhausen (genau 40 Prozent) gekommen, alle anderen Gebiete blieben weit unter dieser Zahl. In Ennest seien es nur 21 Prozent, an der Mühlhardt 25 Prozent sowie in Neu-Listernohl, Helden und in Attendorn Süd-Mooskamp 27 Prozent. Mache unterm Strich ein Gesamtergebnis von nur 26 Prozent.

+++ Lesen Sie hier: Lennestadt: Privatinvestor verhinderte Breitbandausbau +++

„Zunächst einmal ist das eine enttäuschende Nachricht“, gibt Bürgermeister Christian Pospischil (SPD) auf Nachfrage dieser Redaktion zu. Doch er bleibt zuversichtlich: „Es ist noch nicht aller Tage Abend.“ Denn im Januar soll es ein weiteres Gespräch zwischen Stadtverwaltung und Unternehmen geben, in dem über die weitere Vorgehensweise und einen möglichen Teilausbau gesprochen wird. Pospischil: „Ich weiß von einigen Bürgern, die noch Beratungsbedarf sehen, und möglicherweise lässt sich der ein oder andere über die Feiertage das Thema noch durch den Kopf gehen.“

Beratungshotline

Neben den vergünstigten monatlichen Grundgebühren und möglichen Freimonaten bleibt auch der Ausbau des Hausanschlusses kostenfrei, schreibt das Unternehmen.

Die Beratungshotline ist werktags von 8 Uhr bis 17 Uhr erreichbar. Unter der Rufnummer 02861 / 8133420 werden alle Fragen rund um den Glasfaseranschluss beantwortet.

Alle Infos über die Deutsche Glasfaser und die buchbaren Produkte sind verfügbar unter www.deutsche-glasfaser.de

In einem Brief an die Attendorner Bürger, die einen Anschluss buchen können, hatte der Bürgermeister schon vor einigen Wochen geworben: „Ich bin mir sicher, dass ein Glasfaseranschluss zukünftig zur technischen Grundausstattung einer Immobilie gehören wird und sich somit werterhaltend für die Immobilie auswirkt.“

+++ Das könnte Sie interessieren: Das ist der neue HNO-Arzt in Attendorn +++

Im Übrigen blieben die Vergünstigungen und Nachfragebündelungen bestehen, verspricht die Deutsche Glasfaser. Zumindest bis zur endgültigen Entscheidung über die weitere Vorgehensweise im kommenden Jahr. Ein Grund mehr, warum Christian Pospischil „das Buch noch nicht zuschlagen“ wird.