Finnentrop. Die Nachfrage nach Schnelltests im Kreis Olpe ist rasant gestiegen. Vereinzelt kommen überzeugte Nicht-Geimpfte. Geimpfte wollen mehr Sicherheit.
Ein wichtiger Baustein bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie ist das Testen. Jede frühzeitig erkannte Infektion trägt dazu bei, das Virus einzudämmen. Daher sind die Termine in den Testzentren wieder sehr gefragt. So auch beim DRK in Finnentrop.
„Ich bin kein Querdenker“
„Ich lasse mich nicht impfen. Ich bin zwar kein Querdenker, aber aus Überzeugung will ich nicht geimpft werden“. Für Stanislav heißt es daher: testen, testen, testen – und zwar täglich. Auch Penelope ist nicht geimpft. Will sie auch nicht. Sie hat noch einen Termin und muss daher zuvor getestet werden. Die beiden sind an diesem Tag die große Ausnahme. Die meisten, die sich einen Termin im Testzentrum des DRK Ortsverein Finnentrop gebucht haben, sind geimpft, manche schon geboostert. „Zur Sicherheit“, ist immer wieder die Antwort auf die Frage, warum sie sich testen lassen. So auch Sabine Schulte-Rosier. Sie hat an diesem Tag den ersten Termin über das Internet gebucht. „Ich lasse mich regelmäßig testen. Ich arbeite im Einzelhandel und bin mit so vielen Menschen im Kontakt. Da will ich für mich und alle anderen Sicherheit haben, den Virus nicht zu übertragen.“
Die kleine Jule ist ein wenig aufgeregt. Testen kennt sie zwar auch dem Kindergarten, aber im Testzentrum getestet zu werden, ist schon etwas anderes. Fremde Umgebung, fremde Menschen. Doch ihre Mutter ist dabei und hält ihre Hand. Jule war krank und bevor es wieder in den Kindergarten gehen darf, muss sie getestet werden. Sie hält still und es ist schnell vorbei. Zur Belohnung darf sie in die Süßigkeitenkiste greifen. Das zaubert ein Lächeln auf ihr Gesicht und die unangenehme Testung ist schon fast vergessen.
Sicherer zu Treffen und zur Arbeit
Lydia Nagel, Mechthild Heimes und Irmgard Vogt kommen zu dritt. „Wir haben heute Abend eine Einladung und da wollen wir auf Nummer sicher gehen. Stellen sie sich mal vor, wir würden jemanden anstecken. Wie schrecklich“, erklärt Lydia Nagel. Alle drei sind zwar vollständig geimpft, aber „man kann doch ganz anders rausgehen, wenn man weiß, man ist negativ.“ Sind sie, wie alle anderen 83 Getesteten an diesem Tag auch.
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Als seine Sorgfaltspflicht sieht auch Dieter Hoffmann eine regelmäßige Testung an. „Ich bin geimpft, doch ich arbeite mit über 40 Personen zusammen und da sind leider nicht alle geimpft. Daher lasse ich mich regelmäßig testen. Ich möchte es nicht bekommen und auch nicht übertragen.“
Nicole Ruhrmann und Joachim Klaß wollen am Abend zu einem Polterabend. „Wir sind ja froh, dass das wieder möglich ist. Und wenn sich alle testen lassen, dann besteht auch nur ein geringes Risiko. Außerdem war es der ausdrückliche Wunsch des Brautpaares und dem wollen wir natürlich entsprechen.“
„Die meisten, die zu uns kommen, sind geimpft und machen die Testung zum Eigenschutz oder zum Schutz ihrer Mitmenschen“, weiß Eva Bock vom DRK Ortsverein Finnentrop. Sie und ihre Kollegen testen schon das ganze Jahr. So auch an diesem Tag. Zusammen mit Nicole Vente und ihrem Sohn Yanic Bock sind sie das Tagesteam. „Als die kostenlosen Bürgertests eingestellt wurden, ging die Zahl der Buchungen rapide zurück. Doch seitdem die Teste wieder kostenlos sind, sind die Termine fast immer sofort ausgebucht.“
Testzeiten werden ausgedehnt
Trotz unzähliger Stunden sind die DRK Mitarbeiter noch motiviert und überaus freundlich. „Es ist gut, dass wir etwas machen und somit unseren Teil zur Pandemiebekämpfung beitragen können“, bringt Eva Bock es auf den Punkt. Auch weiterhin ist eine hohe Bereitschaft bei der Besetzung der Dienste da. „Wir freuen uns besonders über die Jugendlichen, die gerade am Wochenende motiviert und zuverlässig zur Stelle sind.“
Auch von Nachschubsorgen bei Material und Ausrüstung ist beim DRK Kreisverband nichts zu spüren. „Es sind sowohl ausreichend Tests, als auch ausreichend Schutzkleidung vorhanden“, erklärt DRK Pressesprecher Julian Halbe. „Und wir merken natürlich, dass allen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern die Corona Zeit mittlerweile in den Knochen steckt. Dennoch haben wir aktuell die glückliche Situation, dass wir mit unseren Ehrenamtlichen noch alle Zeiten bedienen können.“ Die werden in den einzelnen Testzentren aufgrund der starken Nachfrage auch wieder ausgedehnt.