Attendorn/Olpe. Die Deutsche Glasfaser GmbH wirbt für Verträge in Dörfern von Olpe und Attendorn. Mit unterschiedlichem Erfolg. Spitzenreiter ist Oberveischede.

Oberveischedes Ortsvorsteher Lothar Epe hat zwar noch Sorgenfalten im Gesicht, wenn es um das Thema Glasfaser-Anschluss geht. Möglicherweise kann er sich aber beruhigter zurücklehnen als gedacht, wie unsere Umfrage bei seinen Ortsvorsteher-Kollegen aus Rhode und Dahl/Friedrichsthal zu Tage förderte.

Worum es geht? Die Deutsche Glasfaser GmbH aus Borken will in der Stadt Olpe die Dörfer Oberveischede, Rhode und Dahl/Friedrichsthal ans schnelle Internet-Glasfasernetz anschließen, weil es dort am wirtschaftlichsten sei.

Allerdings nur dann, wenn sich bis Ende November mindestens 40 Prozent der Hausbesitzer dazu entschließen, mit der Gesellschaft aus Borken einen Vertrag zu schließen. Genau das sorgt bei Epe für Magengrummeln. Denn nur Oberveischede hat die 40 Prozentmarke bisher erreicht, wie René Fuchs, Vertriebs-Chef der Glasfaser GmbH, auf Anfrage bestätigt. Rhode liegt aktuell bei 26 Prozent, Dahl/Friedrichsthal bei 24 Prozent. Seit vergangener Woche hat Dahl/Friedrichsthal somit den größten Sprung gemacht. Am vergangenen Freitag lag das Dörfer-Duo noch bei 14 Prozent, wie Olpes Breitband-Koordinator Thomas Stupperich mitteilte.

260 Infobriefe

Lothar Epe: „Wir haben uns hier mächtig ins Zeug gelegt, ich habe in Eigeninitiative rund 260 Infobriefe an unsere Hauseigentümer verteilen lassen, und nach meinen letzten Informationen fehlen nicht mal eine Handvoll Verträge für die 40 Prozent.“ Da auch noch einmal pro Woche das Infomobil der Glasfaser GmbH am Dorfplatz Halt mache, seien die noch fehlenden Verträge schnell erreicht. Womit Epe Recht hatte. Noch blickt er aber mit den eingangs erwähnten Sorgenfalten nach Rhode und Dahl/Friedrichsthal: „Was ist, wenn dort die 40 Prozent nicht erreicht werden? Gucken wir dann in die Röhre?“

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Seine Bedenken habe René Fuchs bereits mitgeteilt. „Das wäre für uns hochgradig ärgerlich. In dem Fall setzen wir darauf, auch alleine angeschlossen zu werden.“ Das habe er René Fuchs gegenüber unmissverständlich klar gemacht. Dieser erklärte am Mittwoch gegenüber unserer Redaktion aber, dass der Durchschnitt der drei Dörfer bei den 40 Prozent liegen müsse. Hole Oberveischede mehr, dürften es bei den anderen weniger sein. Grundsätzlich zeigte sich Fuchs optimistisch: „Der Schnitt liegt jetzt bei 28 Prozent, das ist zu diesem Zeitpunkt ein guter Wert.“

Keinen Grund zum Pessimismus hat auch Dr. Benita Wister (Ortsvorsteherin Dahl/Friedrichsthal): „Ich bin zuversichtlich, dass wir es schaffen.“ Bis vor wenigen Tagen habe noch die sichtbare Werbung im Dorf gefehlt. Aber auch die Glasfaser-Infoveranstaltungen am vergangenen Freitag und Samstag hätten Wirkung gezeigt: „Ich habe gehört, dass Dorfbewohner im Zuge dieser Veranstaltung Verträge abgeschlossen haben. Bis zum 27. November haben wir noch Zeit.“ Aus Gesprächen mit Dahler Bürgern habe sie „überwiegend positive Rückmeldungen“ mitgenommen. Ähnlich wertet Steffen Sasse, Ortsvorsteher von Rhode, die Situation: „Ich bin mir sicher, dass wir die 40 Prozent übertreffen.“ Nach einem aktuellen Gespräch mit der Deutschen Glasfaser habe er dieses Signal deutlich wahrgenommen: „Es handelt sich um eine wichtige Zukunftstechnologie.“

23 Prozent in Attendorn

Die potenziellen Ausbaugebiete in Attendorn haben die besagte Quote noch nicht erreicht – im Gesamtdurchschnitt haben laut Christof Schneider aus dem Amt für Bürgerservice 23 Prozent der Haushalte ihr Interesse hinterlegt. Großes Interesse gibt es zum Beispiel in Windhausen (34 Prozent), weniger angetan sind die Anwohner aus Ennest (17 Prozent).

Weil die notwendigen Quoten in Attendorn noch nicht erreicht sind, hat die Deutsche Glasfaser GmbH die Frist bis zum 11. Dezember verlängert und bietet individuelle Beratungen etwa direkt vor dem Rathaus an. Dort steht ein Servicemobil für Fragen, Beratungen und Antragsstellung zur Verfügung – montags bis freitags von 14 Uhr bis 19 Uhr (mittwochs immer erst ab 15 Uhr).