Drolshagen/Kreis Olpe. Die Deutsche Glasfaser GmbH will schnelles Internet im ländlichen Raum bieten. 40 Prozent der Haushalte müssen mitmachen.

Wer kennt das nicht? Der Teenager oder Student sitzt vor seinem Computer und ist der Verzweiflung nahe: „Alles viel zu langsam hier“ stöhnt er. Genau das soll sich bald ändern, auch auf dem Lande. „Wir wollen Glasfaser bis ins Haus legen und können dann Geschwindigkeiten von 300 Mbit/Sekunde im Download bis zu 1.000 Mbit/Sekunde anbieten“, verspricht Ingo Teimann, Regionalmanager der Deutschen Glasfaser Holding GmbH. Sein Investitions-Versprechen bezieht sich dabei gerade auf die Provinz, in dem Fall auf den Kreis Olpe. Zunächst hat Teimann die Stadt Drolshagen und die Gemeinde Wenden auf dem Zettel, weitere Regionen im Kreis Olpe könnten folgen.

Bei Drolshagens Bürgermeister Uli Berghof rennt Teimann offene Türen ein: „Wir veranstalten zunächst eine Sondersitzung des Stadtrates am 10. März, auf der Teimann das Konzept vorstellen kann.“ Nachdem, was er bisher über das Projekt wisse, könne er das nur befürworten: „Eine bessere Infrastrukturmaßnahme kann man sich nicht wünschen.“

40 Prozent müssen mitmachen

Eine wesentliche Hürde gilt es aber zu nehmen: „Ob wir in eine Stadt oder ein Dorf reingehen, hängt von der Resonanz ab“, sagt Teimann, „mindestens 40 Prozent der Haushalte müssen einen Vertrag mit uns schließen.“

Die potenziellen Flächen, in denen dies möglich sei, wären neben dem Zentralort Drolshagen die Dörfer Germinghausen/Junkernhöh, Herpel, Hützemert, Iseringhausen, Schreibershof, Schürholz und Wegeringhausen.

Teimann: „Der nächste Schritt wäre ein Kooperationsvertrag mit der Stadt, danach suchen wir Vertriebspartner, dann starten wir die Bürgerabfrage.“ Kommen genügend Verträge in einer der geplanten Potenzialflächen, die Teimann „Polygone“ nennt, zusammen, können die Bauarbeiten beginnen.

Eigene Netze

Heißt im Klartext: Viele Straßen und Gehwege müssten aufgemacht werden, denn die Deutsche Glasfaser GmbH bedient sich nicht der vorhandenen Netze, sondern baut eigene - inklusive der Anschlüsse bis ins jeweilige Haus. Rein privatwirtschaftlich, ohne staatliche Förderung.

Teimann erklärt, wie? „Wir nutzen die nationalen Trassen, flanschen uns an, bauen dann in den Kreis Olpe hinein, weiter zum Stadtgebiet oder dem Dorf und schlussendlich in den Haushalt.“

Entscheidende Frage für Otto-Normal-Verbraucher: Was kostet welche Leistung?

Zweijahresverträge

Wer sich für das Glasfasernetz des Unternehmens entscheide, so Teimann, könne wählen zwischen vier Alternativen. Neben der einmaligen Bereitstellungsgebühr von 70 Euro brauche der Kunde keine Anschlusskosten übernehmen, zahle im ersten Jahr 25 Euro und je nach Schnelligkeit des Internetanschlusses zwischen 50 und 90 Euro monatlich ab dem 13. Monat. Teimann: „Unsere Verträge mit den Kunden haben eine Laufzeit von 24 Monaten.“

Aktion für Gewerbegebiete

Für Gewerbegebiete gebe es einen Aktionspreis für die Erschließung, der unter anderem die Tiefbaumaßnahmen auf dem Gelände des Kunden beinhalte (bis zu 20 Meter) und vieles mehr. Die größtmögliche Leistung für Gewerbegebiete liege bei 10.000 Mbit/Sekunde im Down- und Upload.

Wobei Teimann darauf hinweist, dass jeder Kunde mit dem Glasfaseranschluss auch für künftige technische Weiterentwicklungen für viele Jahre gerüstet sei. Den Werbeslogan der Deutschen Glasfaser Holding gibt’s gratis: „Lassen Sie das Netz der Zukunft auch in Ihre Stadt.“