Welschen Ennest. Ein Quartett will künftig die Ortsvorsteher-Aufgaben in Welschen Ennest übernehmen. Teamchef wird Holger Ochsenfeld.
Eine zähe Suche nach einem neuen Ortsvorsteher, wie es sie in vielen Orten gibt, war in Welschen Ennest kein Thema. Bürgermeister Björn Jarosz musste in der Bürgerversammlung am Montagabend nur einmal zart bitten und schon wurde Holger Ochsenfeld von Katharina Busch vorgeschlagen. Der 57-jährige Inhaber einer Handelsagentur ist im Ort bestens bekannt und vernetzt und soll Alfons Tillmann nachfolgen, der den Job 26 Jahre lang ausübte.
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Aber die Aufgaben werden künftig auf vier Köpfe verteilt. Neben Ochsenfeld, dem offiziellen Ortsvorsteher und Ansprechpartner der Gemeinde, sollen Katharina Busch, Roland Kowol und Jan Hellekes ebenfalls Ortsvorsteheraufgaben übernehmen. „Wir möchten das als Team machen, dann ist nicht immer nur einer unterwegs“, so Ochsenfeld. „Wir möchten für jeden und jede Ansprechpartner sein und die Bedürfnisse und Interessen des Dorfes ermitteln. Wir haben viel Zuzug, es gilt diese Neubürger abzuholen und für den Ort und die Vereine zu gewinnen“, so Ochsenfeld zu seiner Motivation. Das liege auch im Selbstverständnis des Dorfes. Der neue Ortsvorsteher muss noch am 16. Dezember vom Gemeinderat offiziell gewählt werden.
60 Hektar Bauflächen zu viel
Der nächste Tagesordnungspunkt der Versammlung bietet auf lange Sicht mehr Konfliktpotenzial. Auch die Gemeinde Kirchhundem hat früher viel zu viele Wohnbauflächen ausgewiesen, die der Regionalplanung nun ein Dorn im Auge sind. In Kirchhundem sind das satte 60 Hektar, die zurückgenommen werden müssen. „Klare Ansage der Bezirksregierung ist, ohne Rücknahme von Flächen gibt es keine neue Ausweisungen“, so Bürgermeister Jarosz. Jedenfalls, wenn der Regionalplanentwurf ohne größere Veränderungen rechtskräftig wird. Gerade gegen das Wohnbauflächen-Streichkonzert haben viele Kommunen interveniert.
70 Bauplätze, aber alle in privater Hand
In Welschen Ennest scheint dies noch kein allzu großes Problem zu sein, aber nur auf den ersten Blick. Im Ort gibt es laut Gemeinde noch rund 70 Bauplätze, die sofort bebaubar wären, aber alle befinden sich in Privathand. Stefan Baumhoff brachte es auf den Punkt: „Wichtig ist, dass diese Plätze auch in den Verkauf gelangen, wir haben hier einen riesigen Bedarf.“ Aber ob die Eigentümer in diesen Zeiten oder später überhaupt verkaufen werden, ist mehr als fraglich. So lange aber der Ort - zumindest auf dem Papier - noch so viele freie Bauplätze hat, wird die Gemeinde keine weiteren Bauflächen ausweisen, Bedarf hin oder her.
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Die Verwaltung, die in den nächsten Wochen mit dem Thema durch alle anderen Dörfer ziehen wird, hat im Gemeindegebiet insgesamt 25 Hektar relativ unkritische Streichflächen im Flächennutzungsplan identifiziert. Darunter drei noch nicht erschlossene Baureserveflächen in Welschen Ennest, die nun im ersten Schritt zurückgenommen werden sollen. Dies sind knapp ein Hektar am Birkenweg, 0,5 Hektar an der Hagener Straße und knapp 0,7 Hektar in Nähe des Friedhofs. Aus der Versammlung gab es dagegen kein Widerstand.