Saalhausen. Der Regierungspräsident persönlich überbringt die Urkunde zur Ernennung nach Saalhausen.
Saalhausen ist jetzt ganz offiziell „Kneippkurort“. „Wir haben ein Ziel erreicht, an dem alle Akteure über 30 Jahre gearbeitet haben“, freute sich Lennestadts Bürgermeister Tobias Puspas bei der Übergabe der Urkunde am Sonntag im Rahmen der Veranstaltung „Lennestadt leuchtet“ im Musikpavillon des Kurparks. Regierungspräsident Hans-Josef Vogel überreichte den Akteuren die begehrte Auszeichnung. Seit 1973 schon darf Saalhausen den Titel „Luftkurort“ tragen. „Nachdem wir nun das Ziel, Kneippkurort zu werden, erreicht haben, wollen wir als nächstes Kneipp-Kurheilbad werden. Man braucht ja Ziele“, fuhr Puspas fort. Mal sehen, ob das gelingt.
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Um den begehrten Titel „Kneippkurort“ zu bekommen, dabei half am Ende eine Frau: Dr. Dorothea Dietz. Zunächst wurde aber der Kurpark neu gestaltet, unter anderem mit Wassertretstellen und Armbadeanlagen. Die Hotels wurden eingebunden und ein medizinisches und lufthygienisches Gutachten erstellt. Doch was fehlte, war eine Kurärztin. Bis Dr. Dorothea Dietz, ortsansässige Medizinerin, diese Aufgabe übernahm. „Die Frauen müssen es wieder richten“, scherzte Landrat Theo Melcher bei seiner Gratulation. Er freute sich, denn Saalhausen ist der erste und einzige Kneippkurort im Kreis.
Bei der Urkunden-Übergabe erzählte Alfons Heimes, ehemaliger Bürgermeister von Lennestadt, ein wenig aus dem Nähkästchen über den Weg, den Saalhausen genommen hat, um Kneippkurort zu werden. „Schon vor 127 Jahren kamen die ersten Gäste nach Saalhausen, denn hier gab es ein breites Tal, in dem man spazieren gehen konnte ohne die Berge erklimmen zu müssen.“ 1964 wurden der Verkehrsverein gegründet und erste Ruhebänke aufgestellt. Die Vermietung von Zimmern war eine gute Nebeneinkunft für die Saalhauser. 1973 wurde Saalhausen dann „Staatlich anerkannter Luftkurort“. Es folgten der Bau des Musikpavillons und schließlich die Anlage des Kurparks, das heutige TalVital. Das Haus des Gastes kam in den 80er Jahren hinzu. „Es war ein langer und manchmal steiniger Weg mit einigen Irrwegen, aber am Ende hat es sich gelohnt“, freute sich Heimes.
Kneipp muss sexy sein
Andreas Voss, Vorsitzender des Verkehrs- und Kneippvereins Saalhausen, freute sich, dass er, gerade im Amt, die Auszeichnung entgegen nehmen konnte. „Aber das ist erst der Anfang. Wir müssen weitere Angebote schaffen, Infrastruktur ausbauen, die Parksituation entschärfen, das Marketing vorantreiben und dafür sorgen, dass Kneipp sexy ist.“
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Regierungspräsident Hans-Josef Vogel gratulierte dem Ort zu der Leistung, zu der viele Akteure beigetragen hätten, u.a. die Beschäftigten, die in den Gesundheits- und Sporteinrichtungen, in Hotels, Pensionen und Tourismusbetrieben arbeiten und zur Zufriedenheit der Gäste beitragen. „Dazu gehören auch die zahlreichen ehrenamtlich engagierten Personen, die mit ihren Aktivitäten vieles erst ermöglichen und mit Leben erfüllen“, so Vogel.